Iran hat Israel mit fast 200 Raketen angegriffen. Es gab ein Todesopfer und zwei Verletzte in Tel Aviv. Die neuesten Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Raketen / Iran & Israel
Das israelische Luftabwehrsystem «Iron Dome» fängt vom Iran abgefeuerte Raketen ab. - Tomer Neuberg/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran hat Israel am Dienstag mit fast 200 Raketen angegriffen.
  • Die meisten der Geschosse wurden von Israel und der US-Verteidigungskoalition abgefangen.
  • Israels Armee plant nach eigenen Angaben bereits einen Vergeltungsschlag.
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Der Konflikt im Nahen Osten verschärft sich weiter. Der Iran hat am Dienstag fast 200 Raketen auf Israel abgeschossen. Dabei kam im Westjordanland eine Person ums Leben, in Tel Aviv wurden zwei Menschen verletzt.

Die meisten der Geschosse wurden von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen. Die US-Regierung bewertete den Raketenangriff auf Israel als «vereitelt und unwirksam».

Befürchtest du eine weitere Eskalation im Nahen Osten?

Dennoch handele es sich um eine «bedeutende Eskalation», sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Israel drohte Iran am späten Dienstagabend bereits mit einem Vergeltungsschlag.

Weitere Updates gibt es hier in unserem Ticker:

Netanjahu: Iran wird für seinen Fehler bezahlen

23.15: Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem iranischen Angriff Vergeltung angekündigt. «Der Iran hat heute Abend einen grossen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen». Das sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.

Auch Israels Armeechef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf den iranischen Angriff angekündigt: «Wir werden entscheiden, wann wir den Preis fordern und unsere präzisen und überraschenden Angriffsfähigkeiten demonstrieren werden». Dies geschehe auf Anweisung der Regierung.

Wie genau ein Vergeltungsschlag aussehen könnte, teilte er nicht mit. Halevi zufolge hat Israel seine Fähigkeit gezeigt, den Erfolg seines Feindes zu verhindern.

Grund sei das vorbildliche Verhalten der Zivilbevölkerung sowie seine starke Luftabwehr. Landesweit hatten Millionen Menschen gemäs den offiziellen Anweisungen Zuflucht in Bunkern und Schutzräumen gesucht.

Pentagon warnt Iran vor weiteren Angriffen

22.57: US-Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, dass der iranische Angriff auf Israel Konsequenzen haben werde. Daran arbeite man nun mit Israel. Pentagon-Pat Ryder warnte währendessen den Iran vor weiteren Angriffen.

Sollte sich der Iran für einen weiteren Angriff entscheiden, werden man aber darauf vorbereitet sein und entsprechend reagieren, hiess es. «Wir hoffen natürlich, dass sie das nicht tun, aber wir müssen natürlich auf diese Möglichkeit vorbereitet sein.» Der Iran sei «zweifellos weiterhin in der Lage» dazu.

Zu der Art und Weise möglicher Konsequenzen auf den aktuellen Angriff wollte sich Ryder auf mehrfache Nachfrage nicht äussern. Ob andere Länder ausser Israel und den USA an der Abwehr beteiligt gewesen seien, beantworte Ryder ebenfalls nicht.

Iran greift Israel mit fast 200 Raketen an

22.53: Der Iran hat Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen. Rund 180 Geschosse wurden nach ersten Schätzungen der israelischen Armee am Dienstagabend abgefeuert. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hiess es vom israelischen Militär.

Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Die US-Regierung bewertete den Raketenangriff auf Israel als «vereitelt und unwirksam». Dennoch handele es sich um eine «bedeutende Eskalation», sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington.

Laut Armeesprecher Daniel Hagari gab es eine kleine Zahl von Einschlägen im Zentrum und im Süden Israels. In den Städten und auch seitens des Militärs wurden bis zum späten Abend keine grösseren Schäden gemeldet. «Dieser Angriff wird Konsequenzen haben», warnte Hagari. Dafür gebe es schon Pläne.

UN-Sicherheitsrat mit Dringlichkeitssitzung zu Nahost am Mittwoch

22.16: Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch um 16:00 Uhr MESZ zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das teilte die Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten UN-Gremiums in New York mit.

Der Rat ist in Nahostfragen weitgehend blockiert. Es gilt jedoch als nicht ausschlossen, dass sich das 15-köpfige Gremium angesichts der Gefahr eines grossen Krieges auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen könnte.

Britischer Premierminister verurteilt Angriff auf Israel

21.37: Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilt den iranischen Raketenangriff auf Israel. Starmer habe heute Nachmittag (Ortszeit) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen.

«Der Premierminister hat Irans Angriff auf Israel, der während der Unterhaltung der beiden Regierungschefs begann, heute aufs Schärfste verurteilt. Er hat das feste Bekenntnis Grossbritanniens zu Israels Sicherheit und dem Schutz von Zivilisten zum Ausdruck gebracht.» Sohiess es im Statement der Regierung.

Nach Angaben der Downing Street betonte Starmer, dass es einen Waffenstillstand im Libanon brauche. Dieser könne Raum für eine politische Lösung schaffen. Zudem habe er die Lage im Gazastreifen angesprochen.

Starmer habe auch mit dem jordanischen König Abdullah II. über die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und in Gaza gesprochen.

USA: Angriff Irans auf Israel «vereitelt und unwirksam»

21.20: Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als «vereitelt und unwirksam» bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. «Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt», sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington.

Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine «bedeutende Eskalation». Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren.

In Jericho im Westjordanland gebe es Berichte über den Tod eines palästinensischen Zivilisten. Zum aktuellen Zeitpunkt sei nichts über Todesopfer in Israel bekannt, sagte Sullivan weiter.

Man habe nach diesem Vorfall erste Gespräche mit den Israelis geführt. Sowohl auf militärischer Ebene als auch zwischen dem Weissen Haus und dem Büro des israelischen Premierministers, erläuterte Sullivan. Diese Gespräche würden in den kommenden Stunden fortgesetzt.

Huthi-Miliz lobt iranischen Angriff auf Israel

21.17: Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt. Parallel hat die Miliz neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert.

Israel «abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen», sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. «Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat.»

Irans Präsident verteidigt Raketenangriff

20.59: Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, «aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt.» Das schrieb Peseschkian auf der Plattform X.

«Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an», warnte der Präsident.

20.43: Iran: Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt

20.43: Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden.

Das berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

Jubel in Beirut nach Irans Angriff auf Israel

20.35: Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut teils Jubel ausgebrochen. Aus dem Vorort Haret Hreik, in dem Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet hatte, waren wohl Freudenschüsse zu hören berichteten.

Klatschen und Jubel waren im Zentrum von Beirut zu hören. Dort harren derzeit unzählige Familien auf der Strasse und öffentlichen Plätzen aus, die durch Israels Angriffen im Land vertrieben wurden.

Einige klatschten und riefen, dieser Angriff gelte dem getöteten Nasrallah. «Wir sind überglücklich», sagte ein Mann laut Augenzeugen. «Diese Mörder sollten spüren, was wir spüren.» Teils wurde auch Feuerwerk gezündet.

Baerbock: Iran muss Angriff auf Israel sofort einstellen

20.13: Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich entsetzt über den iranischen Raketenangriff auf Israel gezeigt.

Sie schrieb am Abend auf X: «Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt.» Iran müsse den Angriff sofort einstellen, so Baerbock. «Er führt die Region weiter an den Abgrund.»

Iran stoppt Flugverkehr in Teheran

20.11: Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran den Luftraum über Teheran gesperrt. Flüge am Hauptstadtflughafen seien zunächst gestrichen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Isna am Abend unter Berufung auf den Geschäftsführer des Airports.

Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen

19.50: Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.

Im Zentrum und anderen Orten Israels waren einige Geschosse eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es demnach zunächst nicht.

«Dieser Angriff wird Konsequenzen haben», warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es Pläne. Weitere Details nannte er nicht.

Israel droht mit Gegenschlag – Iran mit «vernichtender Reaktion»

19.46: Israel droht dem Iran nach seinem Raketenangriff mit einem Gegenschlag. «Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen.» Das teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

Der Iran bezeichnete seinen Raketenangriff auf Israel als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost und drohte mit weiteren Attacken.

Diese Aufnahmen sollen Einschläge auf der Luftwaffen-Basis Nevatim zeigen. - Twitter/@ME_Observer_

«Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes wurde ordnungsgemäss durchgeführt.» Das teilte die iranische UN-Vertretung in New York mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, «wird eine vernichtende Reaktion folgen.»

Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an

19.44: US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschiessen.

Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert. Das teilte das Weisse Haus mit.

Israelische Armee: Vorerst in Bunkern bleiben

19.20: Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah. Sowie eines iranischen Generals, hiess es im Staatsfernsehen.

In den sozialen Medien sind Einschläge, wie hier in Tel Aviv, zu sehen. - Twitter/@jimsciutto

Die israelischen Streitkräfte bitten die Bevölkerung, wegen des andauernden Raketenangriffs aus dem Iran vorerst in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. «Der iranische Angriff geht weiter. Sie werden gebeten, sich bis auf weiteres in einem geschützten Bereich aufzuhalten.

Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder heruntergefallenen Projektilen», schrieb das Militär am Abend auf der Plattform X. Das Luftabwehrsystem identifiziere und fange Raketen ab.

Nach Angriff des Irans klagt Trump über fehlende Führung in USA

19.09: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat der US-Regierung von Präsident Joe Biden Vorwürfe gemacht. «Die Welt steht in Flammen und gerät ausser Kontrolle. Wir haben keine Führung, niemanden, der das Land leitet», teilte er mit.

Der Demokrat Biden sei ein nicht existierender Präsident und Kamala Harris eine abwesende Vizepräsidentin. «Niemand hat das Sagen, und es ist nicht einmal klar, wer verwirrter ist: Biden oder Kamala.» Trump tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris an.

Terroranschlag in Jaffa

18.45: Im Stadtteil Jaffa hat sich offenbar auch ein Terroranschlag ereignet. Nach ersten Einschätzungen vermutet die Polizei, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt.

Den Behörden zufolge sind mindestens vier Menschen schwer verletzt.

Raketenangriff von US-Regierung vermutet

18.33: Die US-Regierung ging Medienberichten zufolge bereits am Dienstagnachmittag davon aus, dass der Iran einen «unmittelbar bevorstehenden» Raketenangriff auf Israel vorbereitet. Darauf habe es Hinweise gegeben, heisse es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters.

Ein solcher direkter Angriff wird schwerwiegende Folgen für den Iran haben. «Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu schützen», wurde der Regierungsvertreter zitiert.

Israel hatte zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache.

Am vergangenen Freitag wurde mit Hassan Nasrallah, Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.

Direkter Angriff auf Israel

18.30: Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dies zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind.

Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt.

Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmasslich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.

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