USA holen US-Bürger von unter Quarantäne stehendem Schiff in Japan
Die USA haben am Montag hunderte ihrer Staatsbürger von dem in Japan unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» geholt.

Das Wichtigste in Kürze
- 40 US-Passagiere mit Coronavirus infiziert.
40 US-Passagiere hätten sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und müssten in Krankenhäusern in Japan bleiben, sagte ein Vertreter der US-Gesundheitsbehörden dem Sender CBS am Sonntag. Die restlichen Passagiere wurden nach Angaben der US-Botschaft in Japan mit zwei Flugzeugen in die USA ausgeflogen, wo sie zwei Wochen unter Quarantäne gestellt werden.
Die Zahl der Todesopfer des Coronavirus in China stieg derweil auf 1770. 105 weitere Menschen starben an den Folgen der Erkrankung, wie die nationale Gesundheitskommission am Montag mitteilte. Insgesamt wurden mehr als 2000 Neuinfektionen gemeldet, davon 1933 aus der besonders betroffenen Provinz Hubei. Die Gesamtzahl der Krankheitsfälle in Festlandchina stieg damit auf mehr als 70.500.
Die US-Behörden hatten am Samstag mitgeteilt, dass rund 400 Menschen ausgeflogen würden. Eine der Betroffenen war die 52-jährige Sarah Arana. «Ich bin froh und bereit, zu gehen», sagte Arana der Nachrichtenagentur AFP vor dem Verlassen des Schiffes. «Wir brauchen eine richtige Quarantäne. Das hier war keine.» Die US-Regierung hätte «viel früher» handeln sollen, erklärte sie.
Einige US-Passagiere lehnten es jedoch ab, das Schiff zu verlassen. «Meine Gesundheit ist in Ordnung. Und meine zweiwöchige Quarantäne ist fast vorbei. Warum sollte ich mich mit anderen Menschen, von denen man annimmt, dass sie infiziert sind, in einen Bus und ein Flugzeug setzen lassen?», schrieb der US-Anwalt Matt Smith, der zusammen mit seiner Frau an Bord war, im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Die «Diamond Princess» wird seit Anfang Februar wegen des Coronavirus im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gehalten. Auf dem riesigen Schiff mit mehr als 3000 Menschen an Bord befindet sich die grösste Gruppe an Coronavirus-Patienten ausserhalb Chinas. Bei 355 Passagieren wurde bis Sonntag eine Infektion nachgewiesen, wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilte. Ob die 40 US-Bürger in dieser Zählung mit inbegriffen waren, war zunächst unklar.
Bis Sonntag wurden nach Angaben des japanischen Gesundheitsministeriums 1219 Passagiere getestet. Wegen Material- und Personalmangels konnten bisher nicht alle Menschen an Bord getestet werden. Die Passagiere auf der «Diamond Princess» stammen aus insgesamt rund 50 Ländern. Auch Hongkong, Kanada, Australien, Israel und Italien haben angekündigt, ihre Staatsbürger an Bord des Schiffes in Sicherheit zu bringen.