Uruguay nimmt Abschied von Ex-Präsident Mujica
Tausende nehmen Abschied von Ex-Präsident José Mujica, dem «ärmsten Präsidenten der Welt», in Uruguay.

Tausende Menschen haben in Uruguay Abschied von Ex-Präsident José Mujica genommen. Auf einer offenen Kutsche wurde der Sarg des früheren Staatschefs durch die Strassen der Hauptstadt Montevideo gefahren. Der Trauerzug passierte unter anderem den Sitz der ehemaligen Guerillaorganisation Tupamaros, der Mujica einst angehört hatte.
Der Sarg sollte später im Parlament aufgebahrt werden. Es wurde erwartet, dass unter anderem Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva seinem früheren Kollegen die letzte Ehre erweist. Ende der Woche soll Mujicas Leiche eingeäschert und auf seinem Bauerhof nahe Montevideo neben dem Grab seiner Hündin Manuela beigesetzt werden.
Mujica galt als «ärmster Präsident der Welt». Nach einer langen Krebserkrankung war Mujica am Montag im Alter von 89 Jahren gestorben. Er wohnte auch in seiner Zeit als Staatschef in einem einfachen Bauernhaus in der Nähe der Hauptstadt Montevideo und fuhr einen alten VW Käfer.
Mujicas Vermächtnis: Bescheidenheit und Fortschritt
Mit seiner bescheidenen Art wurde der frühere Guerillero zu einem Idol der lateinamerikanischen Linken.
Während seiner Amtszeit von 2010 bis 2015 wuchs die Wirtschaft, die Armut ging zurück. Er entkriminalisierte Abtreibungen, erlaubte gleichgeschlechtliche Ehen, gewährte aus Guantánamo entlassenen US-Häftlingen Asyl und leitete die Legalisierung von Cannabis ein.