Im Zuge der ersten erfolgreichen Ermittlungen mit den USA zum Handel mit dem Schmerzmittel Fentanyl sind in China neun Drogenhändler zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.
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Fentanyl-Tabletten. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gericht in der Volksrepublik verhängt wegen Drogenhandels hohe Strafen.

Ein Gericht in Xingtai in der nordchinesischen Provinz Hebei verhängte am Donnerstag gegen einen der Angeklagten die Todesstrafe mit zweijährigem Aufschub. In der Praxis bedeutet dies in der Volksrepublik in der Regel lebenslange Haft.

Zwei Beschuldigte erhielten lebenslange Haftstrafen. Die Verurteilten hätten sich «durch hohe Profite und die grosse Nachfrage» in den USA zu dem Drogenhandel verleiten lassen, urteilte das Gericht. Nach seinen Angaben handelte es sich um die ersten erfolgreichen gemeinsamen Ermittlung von China und den USA zum Fentanyl-Schmuggel. Von der Regierung in Peking hiess es, der Fall sei ein «exzellentes Vorbild für den gemeinsamen Kampf der chinesischen und der US-Anti-Drogen-Behörden gegen Verbrechen im Zusammenhang mit Fentanyl».

Der Gesandte des US-Heimatschutzministeriums in China, Austin Moore, lobte, es habe sich gezeigt, dass chinesische und US-Ermittler «über internationale Grenzen hinweg» miteinander kooperieren könnten. Ein Tipp der US-Grenzschutzbehörde hatte den Fahndungserfolg in China ermöglicht. Die Festnahmen erfolgten bereits 2017.

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte Yu Haibin von Chinas Nationaler Drogenkontrollkommission, sein Land unterhalte eine «enge und gute Zusammenarbeit» mit den US-Anti-Drogen-Behörden. Den Vorwurf, dass die meisten illegalen Opioide in den USA aus der Volksrepublik stammen, wies er zurück. Schliesslich habe auch nach einer Verschärfung der chinesischen Kontrollen bei Produktion und Export von Fentanyl die Zahl der tödlichen Überdosen in den USA zugenommen.

Das synthetisch hergestellte Opioid kann bis zu 50 Mal stärker als Heroin sein. In den USA führt der verbreitete Konsum des Schmerzmittels zu hundert Todesopfern täglich. China hatte im Mai alle Varianten von Fentanyl zu nicht frei verkäuflichen Betäubungsmitteln erklärt und damit den Kampf gegen die Droge deutlich erleichtert.

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