UN-Generalsekretär António Guterres hat die kolumbianische Regierung und die letzte verbliebene Guerillagruppe ELN dazu aufgerufen, ihre Waffenruhe zu verlängern.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag beginnt in Ecuadors Hauptstadt Quito die fünfte Runde der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der linken ELN-Guerilla.
  • Die UN ruft dringend zur Verlängerung der Waffenruhe auf.
Kolumbien wird von Unruhen durchgeschüttelt.
Kolumbien wird von Unruhen durchgeschüttelt. - Keystone

Beide Seiten hatten im September vor dem Kolumbien-Besuch von Papst Franziskus vereinbart, dass vom 1. Oktober bis 9. Januar die Waffen schweigen sollen, diese Frist läuft damit am Dienstag aus.

Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und die Guerilla Ejército de Liberación Nacional (ELN) hatten im Februar 2017 in Ecuador Verhandlungen über einen Friedensvertrag aufgenommen - nach dem Vorbild des Abkommens mit der grösseren Farc-Guerilla. Seither verzeichnet das südamerikanischen Land die niedrigsten Opferzahlen seit Jahrzehnten. Zudem bereisen immer mehr Touristen das Land.

Am Montag beginnt in Ecuadors Hauptstadt Quito die fünfte Runde der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der linken ELN-Guerilla.

Bei den Konflikten zwischen Sicherheitskräften, Rebellengruppen und rechten Paramilitärs kamen in Kolumbien seit 1964 mehr als 220 000 Menschen ums Leben. Guterres betonte, dass die Waffenruhe «einen positiven humanitären Effekt» habe. Unter UN-Aufsicht hatten die knapp 7000 Farc-Kämpfer im vergangenen Jahr ihre Waffen abgegeben.

Santos erhielt für seine Bemühungen den Friedensnobelpreis, die Farc will nun als politische Partei versuchen, Ziele wie eine gerechte Landverteilung zu erreichen.

In Kolumbien wird am 27. Mai ein neuer Präsident gewählt, Santos kann nicht erneut antreten. Da das Abkommen mit der Farc viele Gegner hat, unter anderem wegen milder Strafen für Verbrechen, wird das eine Richtungswahl. Einer der Kandidaten ist der Chefunterhändler des Abkommens mit der Farc, Humberto de la Calle. Er verspricht eine Fortsetzung des Santos-Kurses. Konservative Gegner kritisieren Zugeständnisse an die Farc-Partei, wie das Garantieren von zehn Kongresssitzen oder finanzielle Hilfen für ehemalige Kämpfer.

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