Ursprünglich wäre die Waffenruhe im Bürgerkriegsland Jemen heute Donnerstag ausgelaufen. Sie wird nun um zwei Monate verlängert.
Ein gepanzertes Fahrzeug der Salafi-Brigade von Al-Abbas, die gegen Houthi-Kämpfer kämpfen, steht in den Strassen einer Stadt.
Ein gepanzertes Fahrzeug der Salafi-Brigade von Al-Abbas, die gegen Houthi-Kämpfer kämpfen, steht in den Strassen einer Stadt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen ist die Waffenruhe ab heute Donnerstag verlängert worden.
  • Das Land befindet sich seit Jahren im Bürgerkrieg.
  • Laut einem UN-Sonderbeauftragten bedeutet die Ruhe eine bedeutende «Wende».

Die Waffenruhe im Bürgerkriegsland Jemen wird nach UN-Angaben um zwei weitere Monate verlängert. «Die Konfliktparteien haben dem Vorschlag der Vereinten Nationen zugestimmt, den derzeitigen Waffenstillstand im Jemen zu verlängern», sagte der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, am Donnerstag.

Er wolle weiterhin mit beiden Lagern zusammenarbeiten, um «auf eine nachhaltige politische Lösung des Konflikts hinzuarbeiten».

Staatspräsident von Israel
Der Bürgerkrieg im Jemen tobt seit 2014. Foto: Mohammed Mohammed/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 gegen die Huthi-Rebellen. Riad sieht in ihnen einen verlängerten Arm seines Erzfeindes Iran und will dessen Einfluss im südlichen Nachbarland zurückdrängen. Dem Analyseprojekt ACLED zufolge wurden seit Kriegsbeginn mehr als 150 000 Menschen getötet, darunter mehr als 14 000 Zivilisten.

«Bedeutende Wende» im Krieg

Die Frist der Anfang April in Kraft getretenen Waffenruhe wäre ursprünglich am Donnerstagabend ausgelaufen. Die Verlängerung schliesst laut Grundberg nun direkt daran an. Zuvor hatte es seit 2016 keine Feuerpause mehr in dem Land gegeben. «Der Waffenstillstand stellt eine bedeutende Wende im Verlauf des Krieges dar», sagte Grundberg.

Nach UN-Angaben ist die Gewalt im Bürgerkriegsland seit Beginn der Waffenruhe deutlich zurückgegangen. Zudem konnten Schiffe in den Hafen von Hudaida gelassen werden, um dringend benötigten Treibstoff ins Land zu bringen. Erstmals seit sechs Jahren flogen demnach ausserdem wieder kommerzielle Flüge zum und vom internationalen Flughafen Sanaa.

Im vergangenen Monat führten beide Konfliktparteien erstmals direkte Gespräche unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Jordanien. Dabei ging es unter anderem um die Öffnung von Strassen im Land. Ob aber langfristig Fortschritte auf politischer Ebene folgen, ist derzeit nicht klar.

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