UN-Prognose: Indien wird im April bevölkerungsreichstes Land

Laut einem neuen UN-Bericht soll Indien bereits diesen Monat zum bevölkerungsreichsten Land der Welt werden. Mit 1,4 Milliarden Einwohnen wird China überholt.

Menschen drängen sich auf einem Markt. Nach Angaben der Vereinten Nationen wird Indien im April das bevölkerungsreichste Land der Welt sein und das alternde China in den Schatten stellen. Foto: Rajanish Kakade/AP - sda - Keystone/AP/Rajanish Kakade

Das Wichtigste in Kürze

Indien soll schon im April zum bevölkerungsreichsten Land der Welt werden.
Im Laufe des Monats wird die Einwohnerzahl auf über 1,4 Milliarden anwachsen.
Damit ziehe Indien mit Nachbarland China gleich und werde es überholen.

Noch diesen Monat soll es einer neuen Prognose der Vereinten Nationen zufolge soweit sein: Indien wird China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen.

Die indische Bevölkerung werde im Lauf des Monats auf 1'425'775'850 Menschen anwachsen, also gut 1,4 Milliarden. Dies teilte die UN-Abteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (DESA) am Montag mit. Damit ziehe Indien gleichauf mit China und werde es dann überholen.

Erst vergangene Woche hatte der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) einen Bericht mit Schätzungen zur Bevölkerungsgrösse aller Länder für Mitte des Jahres veröffentlicht. Darin prognostizierte er, dass Indien China bis dahin als bevölkerungsreichstes Land überholen würde.

In dem neuen Bericht schränkten die UN ein, dass es sich bei den Prognosen um ungefähre Schätzungen handle. Sie basieren auf Volkszählungen der beiden Ländern sowie Trends zu Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und Migration. Die Schätzungen müssten daher später mit vollständigeren Daten gegebenenfalls angepasst werden, hiess es. Die letzte Volkszählung in Indien fand 2011 statt.

Indische Bevölkerung wächst weiter

Angesichts der vorliegenden Daten werde erwartet, dass das indische Bevölkerungswachstum noch bis 2064 weitergehen werde, hiess es. In China schrumpfte die Bevölkerung zuletzt. Bis Ende des Jahrhunderts könnte die Bevölkerungszahl der UN-Prognose zufolge unter die Schwelle von einer Milliarde Menschen fallen.

Noch 1971 sei die Geburtenrate in den beiden grossen Ländern ähnlich hoch gewesen – mit knapp sechs Kindern pro Frau. Anschliessend habe die chinesische Geburtenrate deutlich schneller abgenommen als die indische. 2022 habe eine Chinesin im Schnitt noch 1,2 Kinder gehabt, eine Inderin 2,0 Kinder. Die Bevölkerungen der beiden Länder zusammen machen mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung aus.