UN fordern von Äthiopien Freilassung von Beschäftigten

Keystone-SDA
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Äthiopien,

Die Vereinten Nationen haben von Äthiopien die sofortige Freilassung von mehr als einem Dutzend UN-Beschäftigten verlangt. Insgesamt seien in der Hauptstadt Addis Abeba ohne Nennung von Gründen 22 lokale Beschäftigte verschiedener UN-Agenturen festgesetzt worden, sagte Sprecher Stephane Dujarric am Dienstag in New York. Davon befänden sich 16 noch immer in Gewahrsam. «Es ist zwingend erforderlich, dass sie freigegeben werden.»

In Addis Abeba mit geschätzten sechs Millionen Einwohnern gibt es der Stadtverwaltung zufolge etwa 300.000 Hunde. Foto: Britta Pedersen
In Addis Abeba mit geschätzten sechs Millionen Einwohnern gibt es der Stadtverwaltung zufolge etwa 300.000 Hunde. Foto: Britta Pedersen - dpa-infocom GmbH

Im Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Rebellen aus dem Norden des Landes gibt es seit Monaten auch steigende Spannungen zwischen den Vereinten Nationen und der Führung von Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed.

Vor einigen Wochen wurden in einer beispiellosen Aktion sieben UN-Mitarbeiter ausgewiesen. Generalsekretär António Guterres warf Äthiopien vor, damit gegen das Völkerrecht zu verstossen.

Der Konflikt mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), der vor etwa einem Jahr begann, hat sich mittlerweile auf weitere Landesteile ausgeweitet. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) rückt die TPLF auf Addis Abeba vor. Mit knapp 115 Millionen Einwohnern ist Äthiopien in Afrika das Land mit der zweitgrössten Bevölkerung. Der Vielvölkerstaat galt lange als Stabilitätsanker der Region.

UN-Sprecher Dujarric wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äussern, ob es sich bei den Festgenommenen um UN-Beschäftigte aus der Region Tigray handelt. «Sie sind Äthiopier. Sie sind UN-Mitarbeiter, und wir möchten, dass sie freigelassen werden - unabhängig davon, welche ethnische Zugehörigkeit in ihren Personalausweisen steht.» Guterres sei frustriert, dass die Vereinten Nationen nicht die notwendige humanitäre Hilfe für Hunderttausende Hungerleidende leisten könnten.

Auch Grossbritannien reagiert: Briten sollten das ostafrikanische Land verlassen, «solange kommerzielle Flüge noch verfügbar sind», teilte das Aussenministerium am Dienstag in London mit. Wahrscheinlich werde es in den kommenden Tagen sehr viel schwieriger, herauszukommmen. Für Briten gilt nun mit Ausnahme des Hauptstadt-Flughafens eine Reisewarnung für das gesamte Land. Deutschland rät Bundesbürgern bislang lediglich, zu prüfen, ob ihre Anwesenheit «zwingend erforderlich» ist.

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