Etwa 2,5 Millionen Südsudanesen sind bereits in die Nachbarländer geflohen. Die UN befürchten, dass die Zahl bis Ende Jahr auf drei Millionen steigt.
Viele Südsudanesen leben in den Flüchtlingslagern in Uganda.
Viele Südsudanesen leben in den Flüchtlingslagern in Uganda. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang sind rund 2,5 Millionen Südsudanesen in Nachbarländer geflohen.
  • Bis Ende 2018 könnten es drei Millionen sein, wie die UN berichten.
  • Es ist die grösste Flüchtlingskrise seit dem Völkermord in Ruanda.

Die durch den Bürgerkrieg im Südsudan ausgelöste Flüchtlingskrise wird laut den Vereinten Nationen die schwerste in Afrika seit dem Völkermord in Ruanda. Bislang sind rund 2,5 Millionen Südsudanesen in Nachbarländer geflohen. Wenn der Krieg nicht beendet werde, würden es bis Ende des Jahres voraussichtlich drei Millionen Menschen sein, teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, am Donnerstag in Nairobi mit.

Bei dem Genozid in Ruanda kamen 1994 zwischen 800'000 und eine Million Menschen ums Leben. Mehr als zwei Millionen Ruander flohen in Nachbarländer.

Zwei Millionen im Landesinnern

Rund zwei Millionen Südsudanesen sind nach UN-Angaben zudem bislang innerhalb der Landesgrenzen geflohen – somit ist jeder dritte Südsudanese auf der Flucht. «Solange die Menschen des Südsudans auf Frieden warten, muss die Welt ihnen helfen», sagte Grandi. Allerdings erhielt das UN-Flüchtlingshilfswerk im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben nur ein Drittel der notwendigen finanziellen Mittel zur Versorgung der Menschen.

Vor mehr als vier Jahren begann ein Bürgerkrieg im ölreichen Südsudan zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und den Unterstützern seines ehemalige Stellvertreters Riek Machar. Seither kamen Zehntausende Menschen ums Leben.

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