UN-Agentur: Nach Vulkanausbruch noch mindestens 40 Vermisste
In der Demokratischen Republik Kongo werden noch 40 Personen vermisst. Weitere Erdbeben und die Schliessung des Flughafens erschweren die humanitäre Hilfe.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Demokratischen Republik Kongo ist ein Vulkan ausgebrochen.
- Rund 20'000 Menschen sind obdachlos, 40 werden vermisst.
- Viele Personen flüchteten über die Grenze ins nahe Ruanda.
Nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo werden noch immer 40 Menschen vermisst. Das teilte die UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Mittwochabend mit. Rund 20'000 Menschen seien obdachlos geworden.

«Während der Lavafluss zum Erliegen gekommen ist, dauern Erdstösse weiter an und verursachen Panik unter der Bevölkerung.» Dies teilte die Agentur mit. Dichte Aschewolken verursachten Atemnot. Die Schliessung der Flughäfen der betroffenen Grenzstadt Goma sowie der Nachbarstadt Bukavu erschwerten zusätzlich die humanitären Hilfsmassnahmen.
Ein UN-Erkundungsflug per Helikopter ergab zudem, dass die wichtigste Verbindungsstrasse vom Lavastrom unterbrochen wurde. Rund eine halbe Million Menschen seien nun zudem ohne Strom.
Berichte über Plünderungen
Drei Dörfer und ein Vorort von Goma wurden von der glühenden Lava zerstört. Der Schulunterricht ist auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, nachdem mindestens ein Dutzend Schulgebäude zerstört wurden. Zudem wurde über mehrere Fälle von Plünderungen berichtet.

Nach der Eruption des Vulkans am Samstag hatten Einwohner ihre Häuser in Panik verlassen. Einige waren über die Grenze ins benachbarte Ruanda geflohen. Ein Teil der Lava hatte sich Richtung Goma gewälzt, stoppte aber 300 Meter vor dem Flughafen der Grenzstadt.
Der Vulkan befindet sich im Virunga-Nationalpark, etwa 20 Kilometer nördlich der Grossstadt und damit nahe der Grenze zu Ruanda. Der Mount Nyiragongo brach zuletzt 2002 aus. Lava zerstörte damals grosse Teile von Goma. Rund 250 Menschen wurden bei dem Ausbruch getötet, 120'000 obdachlos.