Das umstrittene Atomkraftwerk in Belarus (Weissrussland) hat kurz vor seiner Fertigstellung seinen Kernbrennstoff erhalten.
Umstrittenes Akw in Belarus
Zwei Kühltürme des umstrittenen Atomkraftwerks Ostrowez. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das umstrittene Atomkraftwerk in Belarus hat seinen Kernbrennstoff erhalten.
  • Das AKW soll im Juni fertig werden und ab Herbst ans Netz gehen.
  • Das Nachbarland Litauen hatte es als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft.

Das umstrittene Atomkraftwerk in Belarus (Weissrussland) hat kurz vor seiner Fertigstellung seinen Kernbrennstoff erhalten. Dieser sei für den ersten Atommeiler vorgesehen, teilte das Energieministerium der Ex-Sowjetrepublik in Minsk am Mittwoch mit.

Das AKW in Ostrowez an der Grenze zum EU-Land Litauen wird vom russischen Atomenergiekonzern Rosatom gebaut, der die Anlage zu 90 Prozent mit Krediten finanziert. Das AKW soll im Juni fertig werden und ab Herbst ans Netz gehen. Es ist das Prestigeprojekt von Präsident Alexander Lukaschenko. Das Nachbarland Litauen bemängelte immer wieder die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards.

Start immer wieder verschoben

Der erste Meiler des Milliarden-Projekts mit 1200 Megawatt Leistung sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr den Betrieb aufnehmen. Der Start wurde jedoch immer wieder verschoben. Nach Angaben der Regierung in Vilnius kam es bei den Bauarbeiten mehrfach zu Zwischenfällen. Minsk hält die Kritik für unbegründet.

Das autoritär regierte Belarus war 1986 wie kein anderer Staat von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl in der benachbarten Ukraine betroffen.

Tschernobyl Weissrussland
Ein Schild ausserhalb von Tschernobyl warnt vor Radioaktivität. - keystone

Gefahr für die nationale Sicherheit

Litauen hatte das nur 50 Kilometer von der litauischen Hauptstadt Vilnius entfernte Atomkraftwerk als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft. Das Parlament forderte die Regierung nun zu einem resoluten Vorgehen dagegen auf.

Demnach sollten unverzüglich Massnahmen ergriffen werden, um Atomstrom aus Belarus den Zugang zum litauischen Strommarkt zu verwehren. Auch sollte die Regierung international um Unterstützung für die litauische Position werben und sich für Sanktionen gegen die am Bau beteiligten Unternehmen stark machen.

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