Der iranische Bericht zu Abschuss eines Passagierflugzeuges aus der Ukraine wird von Letzteren stark kritisiert. Viele Fragen bleiben unbeantwortet.
Absturzstelle nahe Teheran
Absturzstelle nahe Teheran - IRNA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor rund sieben Monaten schoss der Iran ein Passagierflugzeug aus der Ukraine ab.
  • Der iranische Bericht zu dem Abschuss wird nun von der Ukraine heftig kritisiert.
  • Es sind noch sehr viele Fragen offen, Ermittlungen gehen diesen auf den Grund.

Die Ukraine kritisierte den iranischen Bericht zum Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit knapp 180 Toten vor rund sieben Monaten scharf. «Zu behaupten, dass es ein menschlicher Fehler war, ist zu früh», sagte Aussenminister Dmitri Kuleba am Dienstag in Kiew.

Die Ukraine habe noch viele offene Fragen. Nur strafrechtliche Ermittlungen könnten genaue Antworten bringen. In der kommenden Woche soll eine iranische Delegation nach Kiew reisen, um über Schadenersatz zu verhandeln.

Boeing-Maschine nach Start in Teheran abgeschossen

Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Bordinsassen wurden getötet.

Passagierflugzeug nahe Teheran abgestürzt
08.01.2020, Iran, Teheran: Männer stehen neben Trümmern nach einem Flugzeugabsturz am Rande von Teheran. Bei dem Absturz der ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran sind nach Angaben der Hilfsorganisation iranischer Halbmond alle Insassen ums Leben gekommen. Foto: Mohammad Nasiri/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Teheran hatte zu der Zeit einen amerikanischen Raketenangriff erwartet. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu, was zu wütenden Protesten im Lande führte. Unter den toten Passagieren waren Kanadier, Ukrainer, Afghanen, Briten, Schweden und Iraner mit Aufenthaltsrecht in Schweden.

Die iranische Luftfahrtbehörde hatte am Montag in ihrem Abschlussbericht von einem «menschlichen Fehler» gesprochen. Die fehlerhafte Ausrichtung eines Radarsystems hätte zu einem Kommunikationsfehler bei der zuständigen militärischen Abteilung geführt, hiess es.

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