Twitter hat zwei Botschaften des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gelöscht. Darin zog er Massnahmen gegen das Coronavirus in Zweifel.
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Jair Bolsonaro mit einer Mundschutzmaske. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter hat zwei Botschaften von Jair Bolsonaro gelöscht.
  • Brasiliens Präsident zweifelt darin den Sinn von Isolationsmassnahmen an.
  • Die Posts verstossen gegen die bei Twitter geltenden Regeln.

Der Internetdienst Twitter hat zwei Botschaften des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gelöscht. Darin hatte der Staatschef den Sinn von Isolationsmassnahmen im Kampf gegen das Coronavirus in Zweifel gezogen.

Die Botschaften hätten gegen die bei Twitter geltenden Regeln verstossen, erklärte das US-Unternehmen am Sonntag. Es würden solche Botschaften gelöscht, die den Informationen der Gesundheitsbehörden zur Pandemie widersprächen. Acuh Posts, die das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus erhöhen könnten, werden nicht akzeptiert.

Jair Bolsonaro prangerte Panik an

Jair Bolsonaro hat wiederholt eine «Hysterie» über das Virus angeprangert. Zudem hat der 65-Jährige die vom Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als «kleine Grippe» bezeichnet. Der rechtsradikale Staatschef warnte auch vor Schäden für die brasilianische Wirtschaft durch die Anti-Corona-Massnahmen regionaler und kommunaler Behörden. Er plädierte für eine rasche Rückkehr zur Normalität im öffentlichen Leben.

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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. - epa

Bei den von Twitter gelöschten Botschaften handelt es sich um zwei Videos. Diese zeigen, wie Bolsonaro sich persönlich über Empfehlungen seines eigenen Gesundheitsministeriums für den Kampf gegen die Pandemie hinwegsetzt.

Jair Bolsonaro setzt sich über Empfehlungen hinweg

Der Präsident ist dabei zu sehen, wie er am Sonntag durch die Hauptstadt Brasília läuft und sich mit Unterstützern trifft. Er drängt sie dabei dazu, die Wirtschaft am Laufen zu halten.

In Brasilien gab es laut den amtlichen Zahlen bis Sonntag rund 3900 Corona-Infektionsfälle. 114 Todesfälle durch die Pandemie wurden im bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas gezählt.

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