Immer mehr Menschen versuchen von Tunesien aus nach Europa zu gelangen: Tunesische Einsatzkräfte haben allein von Sonntag bis Mittwoch über 1800 Flüchtlinge festgenommen, die sich mit Booten auf den Weg nach Italien machen wollten, wie die Küstenwache erklärte.
Das von Resqship verbreitete Foto zeigt Menschen in Rettungsinseln auf dem Mittelmeer.
Das von Resqship verbreitete Foto zeigt Menschen in Rettungsinseln auf dem Mittelmeer. - Leon Salner/Resqship/dpa

Fotos zeigten kleine, überfüllte Boote. Nach mehreren Bootsunglücken waren vor der Küste zuletzt auch dutzende Leichen geborgen worden. Tunesien gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Migranten aus Afrika auf dem Weg nach Italien.

Allein am Mittwoch wurden über 500 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, festgenommen, wie die tunesische Nationalgarde berichtete. Die Migranten werden danach meist in völlig überfüllte Flüchtlingslager gebracht.

Seit Tunesiens Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen Migranten ankündigte, versuchen immer mehr Menschen, das Land zu verlassen. Aufgrund einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise streben auch immer mehr Tunesier selbst die Migration aus dem nordafrikanischen Land nach Europa an.

Die Überfahrt nach Italien ist hochgefährlich. Von der tunesischen Stadt Sfax zur italienischen Insel Lampedusa vor Sizilien etwa müssen Boote rund 180 Kilometer zurücklegen. Nach offiziellen Zahlen des Innenministeriums in Rom erreichten seit Beginn des Jahres knapp 39 000 Migranten per Booten das Land – im Vorjahreszeitraum waren es rund 9000.

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