EU-Spitzenpolitiker beraten mit Tunesiens Präsident Kais Saied zum Thema Migration. Dieser lehnt die Rolle seines Landes als europäische Grenzpolizei ab.
ARCHIV - Kais Saied, Präsident von Tunesien. Foto: Fethi Belaid/AFP/AP/dpa
ARCHIV - Kais Saied, Präsident von Tunesien. Foto: Fethi Belaid/AFP/AP/dpa - sda - Keystone/AFP Pool via AP/Fethi Belaid
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tunesiens Präsident Kais Saied schliesst die Rolle seines Landes als Grenzpolizei aus.
  • Fragen im Umgang mit Migranten sollten auf humane Weise und im Kollektiv gelöst werden.
  • EU-Spitzenpolitiker reisen zu Gesprächen über Migration nach Tunesien.

Vor Gesprächen mit europäischen Spitzenpolitikern über Migration hat Tunesiens Präsident Kais Saied eine Rolle seines Landes als europäische Grenzpolizei ausgeschlossen. Saied sagte am Samstag nach einem Besuch in der Küstenstadt Sfax: «Wir können keine Rolle erfüllen, (...) in der wir ihre Länder bewachen.» Von Sfax legen regelmässig Boote mit Migranten ab.

Boot Migranten Sfax
dpatopbilder - Migranten werden in der Nähe von Sfax von der tunesischen Nationalgarde bei dem Versuch aufgehalten, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Foto: AP/dpa - sda - Keystone/AP/---

Fragen beim Umgang mit Migranten müssten auf humanitäre Weise und im Kollektiv gelöst werden, sagte Saied nach Angaben seines Büros. Ausserdem sollte dabei geltendes Recht beachtet werden. Migranten seien «leider Opfer eines globalen Systems, das sie nicht als Menschen, sondern als reine Zahlen behandelt».

Beratungen über Migration in Tunis

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde am Sonntag zu Gesprächen in Tunesien erwartet. Auch die Regierungschefs Italiens und der Niederlande, Giorgia Meloni und Mark Rutte, waren angekündigt.

In der Hauptstadt Tunis wollten sie bei einem Treffen mit Saied über Migration beraten. Die irreguläre Migration aus dem nordafrikanischen Land in die EU hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen.

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