Etwa 380 Rebellen, die erst kürzlich zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren, wurden im Tschad von Präsident Mahamat Idriss Déby Itno begnadigt.
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Mahamat Idriss Déby Itno (Mitte), Sohn des verstorbenen tschadischen Präsidenten. Foto: -/Tele Tchad/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tschad wurden 380 Rebellen begnadigt, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.
  • Diese standen im Zusammenhang mit dem Tod des Vaters des aktuellen Präsidenten.
  • Er wurde bei einem Rebellen-Angriff aus dem Nachbarland tödlich verletzt.

Im Tschad hat Präsident Mahamat Idriss Déby Itno etwa 380 Rebellen begnadigt. Diese waren erst kürzlich zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Erlass betrifft Rebellen, die im zentralafrikanischen Land wegen des Todes seines Vaters verhaftet worden waren, Langzeitherrscher Idriss Déby Itno. Erst am Donnerstag hatte ein Gericht in der Hauptstadt N'Djamena sie zusammen mit etwa 70 weiteren Angeklagten für schuldig befunden.

Bei einem Rebellen-Angriff aus dem Nachbarland Libyen im April 2021 war der damalige Präsident Idriss Déby Itno tödlich verletzt worden.

Seither regiert sein Sohn das erdölreiche, aber von Armut geprägte Land mit rund 17 Millionen Einwohnern. Der jetzige Präsident will die Begnadigung als Geste des guten Willens verstanden wissen. Die Freilassungen hatte er bereits im vergangenen Jahr angekündigt.

Politisch befindet sich der Tschad in einer fragilen Übergangsphase. Freie Wahlen hat Déby im vergangen Herbst verschoben. Proteste wurden blutig niedergeschlagen. Der Tschad ist ein wichtiger Verbündeter des Westens bei der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus in Nigeria und der Sahelzone.

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