Herrscher Idriss Déby Itno ist im Kampf gegen die Rebellen an der Front gestorben. Sein Sohn Mahamat ist nun Führer der Übergangsregierung.
Tschad
Die Lage in der Sahelzone gilt als äusserst instabil. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Herrscher Idriss Déby Itno ist gestorben. Sein Sohn hat die Macht übernommen.
  • Die Rebellengruppen akzeptieren die Übergangsregierung jedoch nicht.

Nach dem Tod von Tschads Langzeitherrscher Idriss Déby Itno hat die Rebellenbewegung «Front für Wandel und Eintracht im Tschad» (FACT) die Machtübernahme durch dessen Sohn Mahamat kritisiert. «Der Tschad ist keine Monarchie», heisst es in einer Erklärung der 2016 gegründeten politischen und militärischen Rebellenbewegung.

Sie war zur Präsidentenwahl am 11. April aus dem benachbarten Libyen in den Norden des Tschads eingedrungen und in Richtung Hauptstadt N’Djamena vorgestossen. Sie werde ihren Kampf um die Hauptstadt fortsetzen, nachdem sie nun vor deren Pforten stehe.

Rebellengruppe kritisiert Mahamat

Déby war nach offiziellen Angaben bei schweren militärischen Zusammenstössen mit der Rebellengruppe an der Front gestorben. Danach übernahm sein Sohn Mahamat die Führung einer Übergangsregierung, die für 18 Monate ein Übergangs-Militärrat leiten soll. Die Regierung und die Nationalversammlung wurden aufgelöst.

Idriss Déby Itno
Tschads Präsident Idriss Déby Itno ist im Kampf gefallen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die Rebellengruppe kritisiert das in ihrer Erklärung und meint: «Der Frieden in unserem Land hat keinen Bestand, wenn man versucht, abstruse Konzepte durchzusetzen, denen die Tschadier den Rücken zuwenden.»

Land geprägt vom Terrorismus

Der von Armut und Terrorismus gebeutelte zentralafrikanische Tschad ist ein für Europa strategisch wichtiger Staat. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich unterstützt mit im Tschad stationierten französischen Soldaten und Kampffliegern die Allianz G5-Sahel im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in der Region.

In der Sahelzone sind etliche Terrorgruppen aktiv. An der G5-Sahel-Militärallianz sind ausser dem Tschad auch Mali, Mauretanien, der Niger und Burkina Faso beteiligt. Die Bundeswehr ist in der Region an internationalen Einsätzen beteiligt.

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