Nach zwei Wochen Waffenruhe kommt es im Bürgerkriegsland Jemen wieder vermehrt zur Gewalt. Der Gefechte dauern nun schon mehrere Jahre an.
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Die Lage im Jemen für die Zivilbevölkerung ist dramatisch. Die Kämpfe dauern nun seit Jahren an. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen kam es nach knapp zwei Wochen Waffenruhe wieder zu Gewaltausschreitungen.
  • Der Konflikt zwischen den Huthi-Rebellen und Truppen der Regierung zieht sich schon Jahre.
  • Die humanitäre Lage bleibt weiterhin katastrophal.

Gut zwei Wochen nach Beginn einer Waffenruhe im Jemen gleitet das Bürgerkriegsland teils wieder in Gewalt ab.

In der umkämpften Provinz Marib kam es seit Mittwochfrüh wieder zu schweren Gefechten zwischen den Huthi-Rebellen und Truppen der Regierung. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen.

Die mit dem Iran verbündeten Rebellen hätten an Maribs südlicher Front einen grossen Angriff gestartet.

In dem Land auf der Arabischen Halbinsel war am 2. April eigentlich eine Waffenruhe in Kraft getreten, die erste landesweite Feuerpause seit 2016. Die Gewalt ging UN-Angaben zufolge seitdem deutlich zurück. Zugleich warfen die Konfliktparteien sich gegenseitig aber immer wieder Verstösse vor.

Humanitäre Lage weiterhin katastrophal

Die Huthis, die den Jemen 2014 überrannten, kontrollieren heute grosse Gebiete im Norden und Westen. Die Regierung versucht mithilfe einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, sie zurückzudrängen.

Die humanitäre Lage bleibt katastrophal. Aktuell sind mehr als 70 Prozent der etwa 32 Millionen Einwohner auf Hilfe angewiesen.

Die im Land sehr aktive Norwegische Flüchtlingshilfe teilte am Mittwoch mit. «Ein Team habe dank der Waffenruhe erstmals seit drei Jahren eine abgelegene Region im Nordwesten erreicht.» Dort lebten viele vertriebene Familien, die unter anderem Lebensmittel, Wasser und Unterkünfte benötigten.

In der Hafenstadt Aden war am Dienstag unterdessen der neue Präsidialrat vereidigt worden. Er übernahm unter Führung von Ex-Innenminister Raschad al-Alimi die Macht von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Mit dem Rat sollen die Huthi-Gegner aus verschiedenen Regionen des Landes in einem neuen Block vereint werden.

Das «Wall Street Journal» hatte auf saudische und jemenitische Regierungskreise berichtet, dass Hadi seine Macht nach Druck aus Riad abgab. Er muss sich demnach weitgehend in seinem dortigen Zuhause aufhalten mit wenig Kontakt zur Aussenwelt. Hadi war nach dem Vormarsch der Huthis nach Riad geflohen.

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