US-Präsident Donald Trump freut sich auf ein Treffen mit Kim Jong Un. Dies teilte er via Twitter mit, nachdem Nordkorea Raketentests durchgeführt hatte.
Kim Jong Un
Kim Jong Un empfing vor Kurzem Donald Trump zu einem spontanen Treffen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea führte am Samstag erneut Raketentests durch.
  • Donald Trump kündigte anschliessend ein neues Treffen mit Kim Jong Un an.
  • Südkorea und die EU verurteilen die Waffentests.

Nach einer neuen Serie nordkoreanischer Raketentests hat US-Präsident Donald Trump überraschend ein weiteres Treffen mit Kim Jong Un angekündigt. Dabei nannte er die von Nordkorea kritisierten laufenden amerikanisch-südkoreanischen Militärmanöver am Samstag «lächerlich und teuer».

Nordkoreas Militär hatte am Samstag zum fünften Male binnen gut zwei Wochen mehrere Raketen abgefeuert. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA erklärte, Kim habe die Erprobung einer neu entwickelten «taktischen» Waffe «geleitet».

Nordkoreanische «Machtdemonstration»

Nach südkoreanischen Angaben erreichten die Raketen eine Flughöhe von 48 Kilometern und stürzten nach 400 Kilometern ins Japanische Meer. Das Präsidialamt in Seoul sprach von einer «Machtdemonstration» des Nordens gegen die Militärmanöver im Süden.

Die EU verurteilte den Raketentest scharf. Damit untergrabe Nordkorea die internationalen Bemühungen um Vertrauen und nachhaltigen Frieden ohne Nuklearwaffen auf der koreanischen Halbinsel. Dies erklärte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini am Samstag. Nordkorea müsse von weiteren Provokationen absehen und seine Verpflichtung zum Verzicht auf solche Waffentests erfüllen.

«Sehr nettes» Schreiben

Trump twitterte dagegen am Samstag: Kim habe ihm in einem langen Schreiben «sehr nett» bekundet, dass er bereit für ein Treffen und für Verhandlungen sei.

Der Brief sei auch «eine kleine Entschuldigung dafür gewesen, Kurzstreckenraketen zu testen». Nach dem Manöver würden auch die Raketentests enden. «Ich freue mich darauf, Kim Jong Un in nicht allzu ferner Zukunft zu sehen!», schrieb Trump.

Unklar blieb, wie gross das halbjährlich stattfindende Manöver diesmal ist. Die USA haben 28'500 Soldaten in Südkorea stationiert.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte im südkoreanischen Seoul bekräftigt, dass die USA weiter zu diplomatischen Gesprächen mit Nordkorea bereit seien. Dies, um Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung des Landes zu erzielen. Allerdings werde man die Sanktionen gegen Nordkorea aufrechterhalten, solange Pjöngjang nicht sein Atomprogramm aufgebe.

Festgefahrene Verhandlungen

Kim und Trump hatten Ende Juni bei einem Treffen auf der koreanischen Halbinsel Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung vereinbart. Im Februar war ein Gipfeltreffen in Vietnam gescheitert. Das Treffen weckte neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.

Donald Trump besucht Südkorea
US-Präsident Donald Trump (l) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geben sich im Grenzdorf Panmunjom in der entmilitarisierten Zone (DMZ) die Hand. - dpa

Das Abfeuern ballistischer Raketen egal welcher Reichweite ist Nordkorea durch Uno-Resolutionen verboten. Derartige Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können. Nordkorea hat mehrfach Atombomben getestet.

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