Trauer in Thailand nach Amoklauf mit 29 Toten
Beim Amoklauf in Thailand am Wochenende sind 29 Menschen getötet worden. Nun herrscht landesweit grosse Trauer.

Das Wichtigste in Kürze
- Thailand trauert nach dem Amoklauf um die 29 Todesopfer.
- Der Präsident des Landes wurde wegen seines Umgangs mit dem Vorfall kritisiert.
- Nun zeigt er Reue für sein Verhalten.
Nach dem Amoklauf in Thailand mit 29 Toten haben Familien und Freunde bei buddhistischen Trauerfeiern der Opfer gedacht.
Hinterbliebene kamen am Montag unter Tränen in ein Leichenschauhaus in der Stadt Nakhon Ratchasima. Sie brachten eingerahmte Fotos ihrer getöteten Angehörigen mit. Derweil hagelte es in sozialen Netzwerken Kritik an Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha wegen seines Umgangs mit dem Amoklauf. Daraufhin zeigte der Regierungschef schliesslich öffentlich Reue.

An mehreren Orten der Stadt fanden am Montag buddhistische Trauerfeiern für die Todesopfer statt. Blutspritzer und Einschusslöcher an einem buddhistischen Tempel erinnerten an die Tragödie vom Wochenende. Vor einem Einkaufszentrum, ebenfalls von Einschusslöchern gezeichnet, lagen zahlreiche Blumen und Beileidsbotschaften. Ein buddhistischer Mönch hielt ein Gebet ab.
Ein thailändischer Soldat hatte am Samstag insgesamt 29 Menschen getötet und rund 40 weitere verletzt.
Waffen von Kaserne geklaut
Er erschoss unter anderem drei Menschen in einer Kaserne. Danach stahl er ein Armeefahrzeug und Waffen und fuhr in die Innenstadt von Nakhon Ratchasima. In einem Einkaufszentrum tötete er weitere Menschen. Dort verschanzte er sich über Nacht und wurde am Sonntagmorgen von Spezialeinheiten erschossen.

Regierungschef Prayut Chan-O-Cha geriet wegen seines Umgangs mit der Tragödie zunehmend in die Kritik. Prayut habe sich bei seinem Besuch in der Stadt mit den Menschen abgeklatscht, Selfies aufgenommen und zudem gelächelt.
«Es sollte kein Lächeln, keine Witze und keine Berührung der Hände geben – so als seien die Menschen Ihr Fanclub.» Das schrieb der berühmte Blogger Sorakon Adulyanon, auch genannt Noom Muang Chan, auf Facebook.
Prayut zeigt Reue
Prayut äusserte sich schliesslich auf die Kritik. «Wir sind alle traurig über das, was passiert ist», schrieb er auf Facebook. Er habe den Menschen «moralische Unterstützung» bieten wollen. «Meine Äusserung mag missverstanden worden sein oder vielen Menschen Unbehagen bereitet haben.»

Zudem bestritt der Regierungschef Vorwürfe, wonach die Armee in der betroffenen Kaserne fahrlässig mit den schweren Waffen umgegangen sei. Waffenlager würden nicht «ohne Überwachung» gelassen, bekräftigte Prayut.
Über die Identität des Täters war zunächst wenig bekannt. Der Angreifer hatte nach Angaben von Prayut wegen eines Hausverkaufs ein «persönliches Problem». Während der Tat veröffentlichte der Angreifer Fotos und Videos auf Facebook.