Siedler haben im Westjordanland ein Dorf angegriffen und einen Palästinenser getötet und 25 weitere verletzt. Zuvor wurden israelische Soldaten angegriffen.

Bei Zusammenstössen zwischen gewalttätigen Siedlern und palästinensischen Bewohnern sind am Freitag in der Nähe von Ramallah ein Palästinenser getötet und weitere 25 verletzt worden. Das gab das palästinensische Gesundheitsministerium bekannt.

Siedler aus einem illegalen Aussenposten waren mit Schusswaffen in das Dorf Al-Mughajir, 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah, eingedrungen, nachdem ein 14 Jahre alter Siedler beim Hüten einer Tierherde verschwunden war.

Israelische Medien berichteten, dass zuerst israelische Sicherheitskräfte in Al-Mughajir einrückten, um dort nach dem Siedler-Jungen zu suchen. Bewohner bewarfen die Soldaten mit Steinen und Brandsätzen. Drei Soldaten erlitten demnach leichte Verletzungen.

Israel
Die Lage im Westjordanland ist angespannt. Seit dem 7. Oktober gibt es mehr Gewalttaten von Siedlern gegen Palästinenser. - keystone

Gewalttaten von Siedlern gegen Palästinenser stark angestiegen

Anschliessend drangen Hunderte Siedler in das Dorf ein, um palästinensisches Eigentum zu zerstören, wie Augenzeugen berichteten. Nach Angaben der Dorfverwaltung setzten sie Dutzende Autos und mehrere Häuser in Brand. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober vergangenen Jahres ist die Zahl von Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser angestiegen. Aber auch die Zusammenstösse zwischen israelischen Sicherheitskräften und militanten Palästinensern wurden häufiger. 442 Palästinenser wurden seither nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HamasWestjordanland