Bei einem Bootsunglück kamen mindestens zwei Menschen ums Leben und 13 konnten gerettet werden. Immer mehr Menschen flüchten wegen der Wirtschaftskrise.
Boot
Das Boot an der Küste Tunesiens. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Bootsunglück vor Tunesiens Küste gibt es zwei Tote und 13 Gerettete.
  • Stand Ende Juli zählt Tunesien 900 Todesopfer bei Bootsunglücken.
  • Die Wirtschaftskrise treibt immer mehr Tunesier zur Flucht über das Mittelmeer.

Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und 13 weitere gerettet worden. Bei den Toten handelt es sich um ein Baby und einen 20-Jährigen, wie die tunesische Nationalgarde am Samstag mitteilte. Fünf Menschen würden noch vermisst.

Das Boot hatte insgesamt 20 Migranten an Bord. Den Angaben nach stammen alle aus Tunesien. Das Boot sei in der Nacht zum Samstag in der Nähe der Stadt Gabes im Süden des Landes gesunken. Sehr viele Migranten wagen derzeit von Tunesien aus die lebensgefährliche Überfahrt in oft seeuntauglichen Booten nach Italien.

Das Innenministerium zählte bis Ende Juli 900 Todesopfer, die bei Bootsunglücken in diesem Jahr vor der Küste des Landes starben. Im August kamen dutzende Tote hinzu.

Boot
Überlebende des Bootunglücks an der tunesischen Küste. - keystone

Der nordafrikanische Staat gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Migranten auf dem Weg nach Europa. Viele Menschen aus Ländern südlich der Sahara wollen Tunesien verlassen. Dies, seit Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen sie angekündigt hat.

Er warf ihnen vor, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seitdem nahmen auch Anfeindungen und rassistische Übergriffe zu.

Angesichts der Wirtschaftskrise, Arbeits- und Perspektivlosigkeit im Land machen sich auch immer mehr Tunesier auf den Weg über das Mittelmeer. Das Ziel ist meist Italien. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 96'300 Menschen, die auf Booten Italien erreichten. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 45'700.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GewaltStaat