Todesfälle in Istanbul: Familie war in Hotel eingesperrt
In Istanbul stirbt eine deutsche Familie nach einer möglichen Vergiftung in einem Hotel. Ein Video zeigt nun: Die Betroffenen waren in dem Hotel eingesperrt.

Eine vierköpfige Familie aus Hamburg reiste am 9. November nach Istanbul. Am 12. November wurden Vater, Mutter, ein fünfjähriger Sohn und eine dreijährige Tochter mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
Sie starben später alle vier, wie die «Bild» berichtet. Die Behörden gehen inzwischen von einer chemischen Vergiftung im Hotel aus, da dort am 11. November eine Schädlingsbekämpfung durchgeführt wurde.
Videoaufnahmen zeigen erschreckende Erkenntnis
Die türkische Nachrichtenagentur «Anadolu» veröffentlichte ein Überwachungsvideo aus dem Hotel, das dramatische Szenen zeigt. Darin versucht der Vater verzweifelt, Rettungskräften Zugang zu verschaffen, da die Hoteltür verschlossen war.

Er probierte einen Schlüssel aus und versuchte, die Scheibe mit einer Topfpflanze einzuschlagen. Die Rettungskräfte stehen von aussen bereit und schliesslich gelingt es jemandem mit einem Schlüssel die Tür zu öffnen.
Nach Berichten war die Tür vom Rezeptionisten abgeschlossen worden, vermutlich um essen zu gehen, wie «T-Online» berichtet.
Weitere Menschen in Istanbul an Vergiftung gestorben
Neben dem tragischen Tod der Familie sind auch weitere Fälle von Erkrankungen im gleichen Hotel im Stadtteil Fatih bekannt geworden: Zwei niederländische Schwestern wurden wegen Vergiftungsverdachts in ein Krankenhaus eingewiesen. Wie der «NDR» berichtet, starb auch eine Studentin in Istanbul, die dort ein Auslandssemester absolvierte.
Die 21-Jährige verstarb mutmasslich an einer Vergiftung durch Pestizide zur Bettwanzenbekämpfung. Das Gift wurde in der Nachbarwohnung eingesetzt und gelangte demnach als Gas in ihre WG.
Die Eltern der Studentin aus Hamburg kritisieren Versäumnisse der Behörden. Sie verlangen eine vollständige Aufklärung des Falls, der Parallelen zum Tod der Hamburger Familie in Istanbul aufweist.












