Die Rebellen der Volksbefreiungsfront Tigray (TPLF) haben nach eigenen Angaben den Kampf gegen äthiopische Regierungstruppen in der Region Afar wieder aufgenommen.
Äthiopische Soldaten
Äthiopische Soldaten - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • TPLF wirft Addis Abeba vermehrte Angriffe aus Region Afar vor.

Angesichts der «Bedrohung» durch regierungstreue Truppen in der Nachbarregion von Tigray seien sie «gezwungen» gewesen, in die Offensive zu gehen, erklärte die TPLF am Dienstag. Sie habe aber nicht die Absicht, «lange in Afar zu bleiben».

Der bewaffnete Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der TPLF hatte im November 2020 mit einer Offensive der Regierungstruppen in Tigray begonnen. In 2021 breiteten sich die Kämpfe auf die Nachbarregionen Afar und Amhara aus. Zwischenzeitlich waren die Rebellen in Richtung der Hauptstadt vorgedrungen.

Ende Dezember zog sich die TPLF nach einer weiteren Militäroffensive der Regierung wieder in ihre Hochburg Tigray zurück. Der Rückzug hatte die Hoffnung auf eine Befriedung des Konfliktes genährt. Die TPLF warf der Regierung jedoch immer wieder tödliche Drohnenangriffe vor. In den vergangenen Tagen habe die äthiopische Armee ihre Angriffe auf TPLF-Stellungen intensiviert, erklärten die Rebellen nun.

Die Regierung machte ihrerseits die Rebellen für die jüngsten Kämpfe verantwortlich. Die TPLF riskiere damit, «die Hauptschlagader für humanitäre Hilfe nach Tigray abzuschneiden».

Die Strasse, die von Afars Hauptstadt Semera nach Mekele, der Hauptstadt von Tigray, führt, ist derzeit der einzige Zugang nach Tigray. In der Region sind nach Angaben der Vereinten Nationen hunderttausende Menschen vom Hunger bedroht. Hilfsorganisationen bestätigten am Dienstag, dass Lastwagen mit Lebensmittelhilfen an einem Kontrollposten in Afar festsassen.

Seit Beginn der Kämpfe wurden tausende Menschen getötet und mehr als zwei Millionen in die Flucht getrieben. Die Vereinten Nationen werfen allen Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungSchweizer Armee