Mit Pomp und Prunk verabschiedet sich Thailand von seinem alten König Bhumibol. Nach einer Prozession wird der Leichnam am Abend eingeäschert. Das Spektakel folgt einem Jahrhunderte alten Ritual.
222 Armeeangehörige ziehen den 13,7 Tonnen schweren Begräbniswagen zum Krematorium.
222 Armeeangehörige ziehen den 13,7 Tonnen schweren Begräbniswagen zum Krematorium.
Trauernde verneigen sich in Bangkok neben Porträts des verstorbenen König Bhumibol.
Trauernde verneigen sich in Bangkok neben Porträts des verstorbenen König Bhumibol.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute hat in Bangkok die Einäscherungszeremonie für König Bhumibol begonnen.
  • Fünf Tage dauert die Trauerfeier für den im vergangenen Jahr verstorbenen Monarchen Thailands.
  • Über 200'000 Menschen und 7500 offizielle Gäste werden erwartet.

In Bangkok hat heute die zentrale Trauerfeier für Thailands verstorbenen König Bhumibol (†88) begonnen. Der zwei Kilometer lange Weg der Prozession vom Grossen Palast, der alten Königsresidenz, zum Verbrennungsort wird von mehr als 100'000 Menschen gesäumt. Alle sind schwarz gekleidet. Der Leichnam soll am Abend in einer prunkvollen Zeremonie eingeäschert werden.

58'000 Sicherheitskräfte im Einsatz

Der Abschied des Königs kostet umgerechnet knapp 90 Millionen Franken. 58'000 Sicherheitskräfte sorgen für Ordnung. Erwartet werden mehr als 200'000 Menschen, 7500 offizielle Gäste wurden eingeladen. 622 Skulpturen von Göttern, Engeln, Tieren und mythischen Kreaturen werden bei der Zeremonie eingesetzt.

222 Soldaten ziehen den Holzwagen mit der Urne, der 13,7 Tonnen wiegt, zum prunkvollen Krematorium. Dieses ist 50 Meter hoch und soll, nach der Einäscherung des Königs, wieder abgerissen werden.

Die Trauerzeremonie folgt einem Ritual, wie es in Thailand (früher: Siam) schon seit Jahrhunderten bei der Feuerbestattung von Königen üblich ist. Im Buddhismus werden Tote traditionell verbrannt. Beteiligt waren mehrere tausend Soldaten und Höflinge in farbenprächtigen Uniformen. Neben traditioneller Musik wurden aber auch Eigen-Kompositionen des verstorbenen Königs gespielt. Bhumibol - auch bekannt als Rama IX. - war ein grosser Jazz-Liebhaber.

Über zwölf Millionen Menschen haben sich im vergangenen Jahr vor seinem Sarg auf den Boden geworfen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Bhumibol war nach einer Regentschaft von sieben Jahrzehnten nach langer Krankheit im vergangenen Oktober im Alter von 88 Jahren gestorben. Damals war er auch der am längsten regierende Monarch der Welt. Wegen der Trauerfeier wurde der Donnerstag in Thailand zum gesetzlichen Feiertag erklärt. König des 67-Millionen-Einwohner-Staats ist nun Bhumibols einziger Sohn Maha Vajiralongkorn. Der 65-Jährige ist allerdings noch nicht gekrönt.

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