Unter den Drohungen Chinas sieht sich das freiheitliche Taiwan als Vorkämpfer gegen diktatorische Herrschaft.
Tsai Ing-wen
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicaragua hat sich als Partner von Taiwan abgewendet und steht nun hinter China.
  • Am Gipfel für Demokratie betont Taiwan, wie wichtig die junge Demokratie des Landes sei.
  • China hatte gegen die Teilnahme Taiwans am Gipfel protestiert.

Unter den Drohungen Chinas sieht sich das freiheitliche Taiwan als Vorkämpfer gegen diktatorische Herrschaft. «Auch wenn Taiwan eine junge Demokratie ist, steht es standhaft an der Frontlinie des globalen Kampfes gegen Autoritarismus», sagte Taiwans Digitalministerin Audrey Tang nach Angaben aus Taipeh in einer vorab aufgezeichneten Video-Rede für ihren Auftritt am Freitag auf dem «Gipfel der Demokratie» von US-Präsident Joe Biden.

Die Inselrepublik spiele auch eine «führende Rolle, um Freiheit, Demokratie und Menschenrechte weltweit voranzubringen», sagte Tang, die ranghöchste Vertreterin der Regierung in Taipeh bei dem Online-Treffen. Chinas Führung hatte im Vorfeld gegen die Einladung Taiwans protestiert. Es sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab.

Bessere Ergebnisse fürs Volk

Nach drei Jahrzehnten beendete Nicaragua am Freitag überraschend seine diplomatischen Beziehungen zu Taipeh und wechselte formell zu Peking. Taiwans Aussenministerium kritisierte China, Nicaragua zu dem diplomatischen Seitenwechsel angestiftet zu haben, und sprach von einer «Provokation des demokratischen Lagers in der Welt».

China selbst ist wie Russland nicht zu dem Online-Gipfel eingeladen. Vorher porträtierte die kommunistische Propaganda das System in China aber ebenfalls als eine Art demokratisches Modell, das viel bessere Ergebnisse für das Volk liefere. Der Staatsrat legte ein 30-seitiges Weissbuch mit dem Titel vor: «China: Eine Demokratie, die funktioniert.» Autoren des Papiers argumentierten allerdings gleichzeitig, dass freie Wahlen das Land in Aufruhr stürzen würden.

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