Tadschikistans Präsident fordert mehr Beachtung von Wladimir Putin. Russland dürfe die Interessen der Ex-Sowjetrepubliken nicht übergehen.
Russland
Emomali Rachmon im Gespräch mit Wladimir Putin. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin wird bei einem Gipfel mit den Ex-Sowjetrepubliken Zentralasien kritisiert.
  • Tadschikistans Rachmon fordert mehr Beachtung seiner Interessen in Moskau.
  • Die Ex-Sowjetrepubliken sind ökonomisch und militärisch weiterhin von Russland abhängig.

Bei einem Gipfeltreffen Russlands mit den fünf Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien hat sich Kremlchef Wladimir Putin Kritik an dem für selbstverständlich gehaltenen Vorrang Moskaus anhören müssen. Russland dürfe die Interessen der kleineren Länder nicht wie zu sowjetischen Zeiten übergehen. Dies sagte der tadschikische Präsident Emomali Rachmon am Freitag in Astana, der Hauptstadt Kasachstans. «Damals und, entschuldigen Sie, auch noch heute wurden die kleinen Republiken, die kleinen Völker nicht beachtet», sagte er.

Tradition und Kultur der Zentralasiaten seien nicht geachtet worden. «Es gab keine Hilfen, keine Unterstützung», sagte der Präsident Tadschikistans. Internationale Wirtschaftsforen seien nur in Moskau, in Minsk (Belarus), Kiew (Ukraine) oder noch in Almaty (Kasachstan) organisiert worden. «Für die anderen Republiken hiess es nur: Schick Milch, schick Baumwolle, schick dies und das!»

Russland sieht sich immer noch als Ordnungsmacht für Zentralasien. Die Länder dort sind ökonomisch, teils auch militärisch auf Moskau angewiesen. Gleichzeitig deuteten Beobachter in der Region die Kritik des Tadschiken auch als Zeichen eines schleichenden Machtverlusts Putins und Russlands wegen des Kriegs gegen die Ukraine.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir Putin