Die Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde von einem von der Militärjunta kontrollierten Gericht in Myanmar zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt.
Die gestürzte Regierungschefin von Myanmar: Aung San Suu Kyi.
Die gestürzte Regierungschefin von Myanmar: Aung San Suu Kyi. - Peter Dejong/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die entmachtete Regierungschefin von Mayanmar wurde erneut verurteilt.
  • Die 77-Jährige sitzt seit Juni im Zuge der Machtübernahme der Militärjunta in Haft.
  • Vom Militär kontrollierte Gerichte haben sie seither mehrmals verurteilt.

Die entmachtete Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin war bereits in mehreren anderen Fällen zu insgesamt rund elf Jahren Haft verurteilt worden. Nun heisst der Vorwurf gegen Aung San Suu Kyi Korruption.

Ein von der Militärjunta kontrolliertes Gericht in Myanmar hat die entmachtete Regierungschefin zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt. Die Strafe gegen die 77-Jährige sei wegen vier Fällen von Korruption verhängt worden. Das sagten mit dem Prozess vertraute Quellen der Deutschen Presse-Agentur.

Demnach wurde die Friedensnobelpreisträgerin für schuldig befunden, unter anderem Gelder einer wohltätigen Stiftung veruntreut zu haben. Aung San Suu Kyi bestritt die Vorwürfe. In mehreren anderen Fällen war die Friedensnobelpreisträgerin zuvor bereits zu insgesamt rund elf Jahren Haft verurteilt worden.

Aung San Suu Kyi Seit Juni in einem Gefängnis in Einzelhaft

Die Verfahren gehören zu einer Reihe von 18 Anklagen, darunter elf wegen Korruption. Für jeden Anklagepunkt drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Im April verhängte ein Gericht eine Haftstrafe von fünf Jahren gegen Aung San Suu Kyi in ihrem ersten Korruptionsfall.

Damals soll sie Gold und 600'000 Dollar (rund 567'000 Franken) Bestechungsgeld von einem Politiker angenommen haben. Einige Monate zuvor war sie bereits in kleineren Fällen zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Im Februar 2021 wurde die 77-Jährige im Zuge des Militärputsches unter Hausarrest gestellt. Seit Juni sitzt sie in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw in Einzelhaft.

Die Verfahren finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Suu Kyis Anwälte dürfen nicht mit Medien sprechen. Menschenrechtler sprechen von einem Schauprozess.

Die Generäle hatten im Februar 2021 geputscht. Sie begründeten den Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020, die Suu Kyi klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt.

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