Südkorea schlägt im Handelsstreit mit Japan zurück und wird den östlichen Nachbarn von seiner sogenannten weissen Liste bevorzugter Handelspartner streichen.
In Seoul hängen Banner, auf denen die japanischen Handelsbeschränkungen gegenüber Südkorea angeprangert werden. Die südkoreanische Regierung will Japan von der Weissen Liste der Länder mit Vorzugsbehandlung streichen. Foto: Ahn Young-Joon/AP
In Seoul hängen Banner, auf denen die japanischen Handelsbeschränkungen gegenüber Südkorea angeprangert werden. Die südkoreanische Regierung will Japan von der Weissen Liste der Länder mit Vorzugsbehandlung streichen. Foto: Ahn Young-Joon/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Künftig werden südkoreanische Exporte nach Japan damit strengeren Regularien und möglicherweise längeren Genehmigungsprozeduren unterliegen.

Die Massnahme trete Anfang September in Kraft, teilte das südkoreanische Handelsministerium mit.

Künftig werden südkoreanische Exporte nach Japan damit strengeren Regularien und möglicherweise längeren Genehmigungsprozeduren unterliegen.

Am 2. August hatte Japan seinerseits entschieden, Südkorea von seiner «weissen Liste» bevorzugter Handelspartner zu nehmen. Japan hatte den Beschluss damit begründet, dass das gegenseitige Vertrauen untergraben sei. «Unsere Regierung wird auf Japans unfaire Massnahme resolut reagieren», hatte damals eine Sprecherin des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in angekündigt.

Hintergrund des Handelsstreit zwischen den zwei Nachbarländern ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945). Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hatte im vergangenen Jahr in separaten Verfahren Nippon Steel und den Industriekonzern Mitsubishi Heavy Industries angewiesen, Schadenersatz an ehemalige Zwangsarbeiter zu zahlen. Tokio sieht das Thema Entschädigung durch einen bilateralen Vertrag von 1965 als abgeschlossen an.

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