Menschen in armen Ländern haben laut einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam ein fünfmal höheres Risiko, aufgrund von Extremwettern aus ihrer Heimat vertrieben zu werden, als Bewohner wohlhabender Staaten.
Die Schäden des Hurricans Maria werden auf Puerto Rico auf etwa 95 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Schäden des Hurricans Maria werden auf Puerto Rico auf etwa 95 Milliarden Dollar geschätzt. - David Santiago/Miami Herald/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Menschen in armen Ländern haben ein fünfmal höheres Risiko, aufgrund von Extremwettern aus ihrer Heimat vertrieben zu werden.
  • Pro Jahr müssen 14 Millionen Menschen in ärmeren Ländern Schutz vor Unwettern, Stürmen und Überschwemmungen suchen.

Demnach mussten 2008 bis 2016 im Schnitt pro Jahr rund 14 Millionen Menschen in ärmeren Ländern Schutz vor Unwettern, Stürmen und Überschwemmungen suchen - 0,42 Prozent der Bevölkerung. In reicheren Ländern waren dagegen nur knapp eine Million Menschen im Jahr betroffen - ein Anteil von 0,08 Prozent der Bevölkerung, wie der heute veröffentlichte Oxfam-Bericht «Uprooted by Climate Change» ergab.

Menschen, die wegen längerfristiger Extremwetterlagen wie Dürren ihre Wohnorte aufgeben mussten, sind nach Oxfam-Angaben dabei noch nicht berücksichtigt. Auch Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche und Erbebeben zählen nicht dazu. Zwar kann man Unwetter und Dürren nicht einfach auf den Klimawandel zurückführen, wie auch Oxfam betont. Allerdings steigt Wissenschaftlern zufolge die Wahrscheinlichkeit von Starkregen, Trockenheit und anderen extremen Wetterlagen, wenn die Atmosphäre sich erwärmt.

«Der Klimawandel verschärft Hunger und Armut und zwingt mehr und mehr Menschen zur fluchtartigen Aufgabe ihrer Heimat», sagte der Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig. «Dabei tragen die Betroffenen zum Klimawandel so gut wie gar nichts bei, stehen aber nach Katastrophen nicht selten vor dem Ruin.»

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