Im rasant alternden Japan sorgt ein Skandal um frisierte Daten zur Beschäftigung von Behinderten durch Ministerien und Behörden für Aufsehen.
Mehrere Personen kreuzen eine Strasse im Geschäftsviertel von Tokio.
Mehrere Personen kreuzen eine Strasse im Geschäftsviertel von Tokio. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Japan wurde ein Skandal um die Beschäftigung von Behinderten ausgelöst.
  • Eine Untersuchung soll offen legen, ob Zahlen von Behörden beschönigt wurden.

Die japanische Regierung gab laut Medien heute Dienstag nach Abschluss interner Untersuchungen bekannt, dass die Beschäftigungsrate von Behinderten im vergangenen Jahr um die Hälfte niedriger war als von den Ministerien und Behörden offiziell angegeben. Dies sorgt im rasant alternden Japan für einen Skandal.

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass 2,5 Prozent der Stellen in Ministerien und Behörden mit Menschen mit Behinderung besetzt werden. Tatsächlich habe die Rate bei 1,19 Prozent gelegen, hiess es. Für private Firmen liegt die Zielmarke bei 2,2 Prozent. Firmen mit mehr als 100 Angestellten, die dies nicht einhalten, drohen Bussgelder.

Untersuchung zu behördlichen Daten

Da auch lokale Behörden im Verdacht stehen, bei Daten zur Beschäftigung von Behinderten geschummelt zu haben, will die Zentralregierung in Tokio jetzt eine landesweite Untersuchung vornehmen. Die japanische Regierung hat sich vorgenommen, die rasant überalternde Gesellschaft des Landes stärker auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen und mentalen Behinderungen auszurichten. Als ein Katalysator dazu sollen die Paralympics 2020 in Tokio dienen.

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