Eine ehemalige Sex-Sklavin konfrontiert ihren Vergewaltiger im TV. Dieser kann ihr nicht in die Augen schauen.
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Ashwaq Hajji Hameed konfrontiert ihren Peiniger. - Screenshot/ Iraqi Media Network
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 14 wurde Ashwaq Hajji Hameed entführt und als Sex-Sklavin verkauft.
  • Nun konfrontiert die 20-Jährige ihren Vergewaltiger im TV.

Ashwaq Hajji Hameed (20) wurde als 14-jährige vom IS entführt, in die Sklaverei verkauft und missbraucht.

Nun, Jahre später, wurde ihr ehemaliger Peiniger im Irak gefangen genommen. Krass: Die junge Frau konnte ihn erstmals im irakischen TV konfrontieren.

Vor laufender Kamera forderte sie den Dschihadisten auf, den Kopf zu heben und ihr in die Augen zu schauen. Doch sein Blick richtet sich stur auf den Boden.

Das Video wurde vom irakischen Geheimdienst aufgenommen und dem TV-Sender zur Verfügung gestellt.

«Ich war war erst 14!»

«Warum hast du mir das angetan? Warum? Weil ich Jesidin bin? Ich war erst 14 Jahre alt, als du mich vergewaltigt hast», fährt sie mit bebender Stimme fort.

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Unter Tränen konfrontiert sie ihren Peiniger. - Screenshot/ Iraqi Media Network

«Ich war so alt wie deine Tochter. So alt wie dein Sohn. So alt wie deine Schwester», bringt die 20-Jährige unter Tränen hervor. Schluchzend fragt sie ihn: «Hast du Gefühle? Hast du Ehre?» Er habe ihr Leben ruiniert und ihr alle Träume genommen.

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Der IS-Kämpfer schaffte es nicht, ihr in die Augen zu sehen. - Screenshot /Iraqi Media Network

«Jetzt weisst du, was Folter ist und was Einsamkeit ist», bringt sie noch hervor, bevor sie vor laufender Kamera zusammenbricht.

Ihr gelang die Flucht nach Deutschland

Ashwaqs Leidensgeschichte begann im August 2014, als Dschihadisten ihr Dorf in der Region Sindschar im Nordirak überfielen. Sie wurde festgenommen und als Sex-Sklavin verkauft.

2015 gelang Ashwaq die Flucht nach Deutschland. Es schien, als würde es mit ihrem Leben bergauf gehen, doch dann erkannte die junge Frau ihren Vergewaltiger auf der Strasse in Stuttgart und floh zurück ins irakische Flüchtlingslager.

Laut ihr habe sich herausgestellt, dass der Mann, den sie in Deutschland auf der Strasse gesehen hatte nicht ihr Peiniger war. «Es war jemand anders, der ihm sehr ähnlich sah», sagte Ashwaq.

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