Schockierende Bilanz nach sechs Monaten Gaza-Krieg: Tausende von Kindern sind betroffen.
Ruinen von Gebäuden, die bei israelischen Angriffen im zentralen Gazastreifen zerstört wurden.
Ruinen von Gebäuden, die bei israelischen Angriffen im zentralen Gazastreifen zerstört wurden. (Archivbild) - Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

Hilfsorganisationen ziehen nach sechs Monaten Gaza-Krieg eine verheerende Bilanz. Mehr als 13'800 Kinder seien im Gazastreifen ums Leben und über 12'000 weitere seien verletzt worden, wie die Vereinten Nationen und die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza mitteilten. «Auch wenn die Zahlen schwer überprüfbar sind: Jedes Kind, das in diesem Krieg getötet, verstümmelt oder verletzt wird, ist ein Kind zu viel», sagte der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal.

Seit über 180 Tagen dauert der Gaza-Krieg an, die Überlebenschancen der Menschen sinken von Tag zu Tag. Gefragt, ob es ein Krieg gegen Kinder sei, sagte Tanya Haj-Hassan von Ärzte ohne Grenzen: «Es ist eher ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Ich bezweifle, dass vor allem Kinder das Hauptziel dieses Krieges sind. Es ist eher die Tatsache, dass 50 Prozent der Bevölkerung Kinder sind.» Kinder werden ihr Leben, ihre Gesundheit, ihre Gliedmassen, ihre Bildung verlieren», sagte Haj-Hassan.

Kritische medizinische Versorgung

Die ärztliche Versorgung in der Region sei kritisch, sagt Amber Alayyan, stellvertretende Programmleiterin für Nahost von Ärzte ohne Grenzen Paris. «Wir sehen jetzt Schusswunden bei Kindern, die von Quadcoptern stammen – die im Grunde Drohnen mit Waffen sind. Wir sehen eine alarmierende Anzahl von Infektionskrankheiten oder Ausbrüchen von Hepatitis.»

Alarmierend seien auch steigende Fälle von Unterernährung. Doch die mentale Gesundheit und Resilienz dieser Kinder sei bemerkenswert, sagte Karyn Beattie, Einsatzleiterin von Save the Children International im Gazastreifen.

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