Verpestete Luft macht krank und kann tödlich sein. Neun von zehn Erdenbürgern atmen schlechte Luft, warnt die WHO. Aufatmen können bei den neuesten WHO-Zahlen nur Bewohner reicher Länder.
Luftverschmutzung
Luftverschmutzung ist laut WHO ein grosses Gesundheitsrisiko. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr sieben Mio. Menschen wegen schlechter Luft.
  • Die WHO unterscheidet dabei zwischen schlechter Luft drinnen und draussen.
  • Im Haus handelt es sich meist um Rauch durch offenes Feuer.
  • Unter freiem Himmel wird schlechte Luft etwa durch Industrie- und Verkehrsgase verursacht.
  • Mehr als 90 Prozent der Todesfälle kommen in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen vor.

Im Kampf gegen die Luftverschmutzung geht es nicht voran: Sieben Millionen Menschen weltweit sterben im Jahr durch verpestete Luft, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht. Das entspricht den Schätzungen von vor zwei Jahren. Neun von zehn Menschen weltweit atmeten verpestete Luft ein.

Die WHO schätzt, dass giftige Partikel wie Sulfat, Nitrat und Russ für ein Viertel aller Todesfälle durch Herzkrankheiten und Hirnschlag verantwortlich sind sowie für 43 Prozent aller chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und 29 Prozent der Lungenkrebsfälle.

Unterschied zwischen Luft drinnen und draussen

Die WHO unterscheidet zwischen schlechter Luft drinnen und draussen. Im Haus handele es sich meist um Rauch durch offenes Feuer und Kerosin- und Holzverbrennung zum Kochen oder für Licht. Drei Milliarden Menschen weltweit müssten noch mit solchen Brennstoffen im Haus vorlieb nehmen. Unter freiem Himmel wird schlechte Luft etwa durch Industrie- und Verkehrsabgase, Abfallverbrennung und Staub verursacht.

Mehr als 90 Prozent der Todesfälle kämen in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen vor, vor allem in Asien und Afrika. «In vielen Mega-Städten der Welt liegt die Schadstoffbelastung fünf Mal so hoch wie von der WHO empfohlen», sagte Maria Meira, WHO-Direktorin für öffentliche Gesundheit. In Ländern mit hohen Einkommen - Europa, USA und Kanada, Australien und Neuseeland - sei die Luft am besten.

Im Unterschied zu 2016 lieferten inzwischen 4300 statt 3000 Städte Daten. Daraus schliesst Meira, dass das Problem erkannt ist und die Städte an einer Verbesserung der Situation arbeiten wollen.

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