Save The Children warnt vor einer dramatischen Entwicklung der Gesundheitssituation in Jemen. Laut der Hilfsorganisation hätten mehrere Spitäler geschlossen.
Coronavirus in Jemen
Ein Mann trägt eine Atemschutzmaske auf einem Wochenmarkt in Jemen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Save The Children hätten mehrere Spitäler im Süden Jemens geschlossen.
  • Die Hilfsorganisation warnt vor einer dramatischen Entwicklung der Gesundheitssituation.
  • Die Verbreitung des Virus im Bürgerkriegsland sei deutlich höher als offiziell bestätigt.

Die Hilfsorganisation Save the Children warnt vor einer dramatischen Entwicklung der Gesundheitssituation in der südjemenitischen Hafenstadt Aden. Mehrere Spitäler in der Stadt hätten geschlossen. Medizinisches Personal weigere sich aufgrund fehlender Schutzausrüstung weiter zu arbeiten, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

In der vergangenen Woche seien mindestens 385 Menschen in der Stadt gestorben, die an typischen Symptomen von Covid-19 gelitten hätten. Im gesamten Jemen sind nach Zahlen der Johns Hopkins Universität bislang nur zwölf Tote durch das Coronavirus gemeldet. Nur 85 Personen sind laut der Universität infiziert.

Coronavirus weiter verbreitet als offiziell bestätigt

Die Corona-Todeszahlen erhöhten laut der Hilfsorganisation die Befürchtungen, dass die Verbreitung im Bürgerkriegsland deutlich höher sei als offiziell bestätigt. Auch der UN-Sondergesandte der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, sprach am Donnerstag von einer besorgniserregenden Situation.

Coronavirus situation in Jemen
Arbeiter in Schutzanzügen sprühen Desinfektionsmittel auf einem Markt in Jemen. - keystone

«Aden ist ein Beispiel für den Horror, der den Jemen erwartet», sagte Griffiths in einer Unterrichtung des UN-Sicherheitsrates. Die Todeszahlen stiegen täglich. «Aber niemand weiss warum, weil das Gesundheitssystem so schlecht ausgestattet ist, um Menschen zu diagnostizieren und zu behandeln.»

Im Jemen tobt seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen haben grosse Teile des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa eingenommen. Die Regierung ist in die südliche Hafenstadt Aden geflohen. Schon vor Ausbruch des Krieges galt das Land als Armenhaus der Arabischen Halbinsel.

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