Saudi-Arabien ernennt neuen Aussenminister
Saudi-Arabien wechselt nach einem Jahr wieder den Aussenminister aus. Neu übernimmt der bisherige saudische Botschafter in Deutschland.

Das Wichtigste in Kürze
- Der bisherige Botschafter in Deutschland wird neuer saudischer Aussenminister.
- Faisal bin Farhan Al-Saud ersetzt Ibrahim Al-Assaf nach nur einem Jahr Amtszeit.
In Saudi-Arabien ist gestern Mittwoch ein neuer Aussenminister ernannt worden. Faisal bin Farhan Al-Saud soll den bisherigen Amtsinhaber Ibrahim Al-Assaf nach nicht einmal einem Jahr ersetzen. Das geht aus einem in Riad veröffentlichten königlichen Dekret hervor.
Al-Saud war bisher saudischer Botschafter in Deutschland. Al-Assaf wird zum Staatsminister degradiert, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Mittwoch berichtete.

Al-Assaf hatte erst im Dezember 2018 zwei Monate nach der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi das Amt übernommen. 2017 war er im Zuge von Korruptionsermittlungen festgenommen worden.
Fall Khashoggi beschäftigt Saudi-Arabien weiter
Al-Saud übernimmt das Amt zu einem Zeitpunkt, an dem Saudi-Arabien weiterhin die Folgen von Khashoggis Ermordung beschäftigen. Die Tat gilt als die schlimmste diplomatische Krise des Königreichs seit Jahren. Khashoggi war im Oktober 2018 verschwunden, nachdem er das saudische Konsulat in Istanbul betreten hatte.
Erst nach wochenlangem internationalem Druck gab die saudische Führung zu, dass der regierungskritische Journalist von Agenten des Königreichs getötet wurde.

Zudem dürften Al-Saud die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran beschäftigen. Angeheizt wurden sie durch eine Attacke auf zwei wichtige Erdölanlagen in Saudi-Arabien. Die jemenitischen Huthi-Rebellen bekannten sich zu dem Drohnen- und Raketenangriff. Die USA, Saudi-Arabien und mehrere europäische Regierungen machten indes den Iran dafür verantwortlich.