Der russische Inlandsgeheimdienst hat einen US-Amerikaner wegen Spionage festgenommen. Dem Mann drohen bis zu 20 Jahre Haft.
FILED - Das «Grosse Haus»: Der Sitz des örtlichen Inlandsgeheimdienstes FSB in St. Petersburg. Photo: Ulf Mauder/dpa
FILED - Das «Grosse Haus»: Der Sitz des örtlichen Inlandsgeheimdienstes FSB in St. Petersburg. Photo: Ulf Mauder/dpa - sda - Keystone/dpa/Ulf Mauder
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Amerikaner wurde vom FSB festgesetzt.
  • Der Vorwurf gegen ihn lautet Spionage.
  • Seine Tätigkeit sei gegen die Sicherheit der Russischen Föderation gerichtet gewesen.

Russlands Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen US-Amerikaner wegen Spionage festgesetzt. Es sei ein Strafverfahren gegen ihn wegen Sammlung geheimer Informationen zur «biologischen Thematik» eingeleitet worden, teilte der FSB am Donnerstag in Moskau mit.

Seine Tätigkeit sei gegen die Sicherheit der Russischen Föderation gerichtet gewesen, hiess es. Details nannte der FSB nicht. Dem Mann drohen bis zu 20 Jahre Haft. Für den Kreml gelten solche Fälle als «wertvolle Verhandlungsmasse», um in den USA inhaftierte Russen freizubekommen. Zuletzt hatten die USA und Russland wiederholt Gefangene ausgetauscht.

Machtapparat in Moskau schon lange in Kritik

Die jüngsten Freilassungen von US-Bürgern hätten Kremlchef Wladimir Putin gezeigt, dass es Zeit sei, den «Austausch-Fonds» wieder aufzufüllen, meinte der russische Oppositionelle Leonid Wolkow in seinem Exil im Ausland. «Jeder Ausländer in Russland ist jetzt in erster Linie potenziell jemand für den Austausch-Fonds», so Wolkow, der für den im Straflager inhaftierten Putin-Gegner Alexej Nawalny arbeitet.

Der Machtapparat in Moskau steht seit langem in der Kritik, auch Verfahren gegen Ausländer zu konstruieren, um sie dann einzutauschen gegen Russen, die in anderen Staaten inhaftiert sind.

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