Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehl gegen Putin erlassen. Nun eröffnet die russische Justiz ihrerseits ein Strafverfahren.
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Putin und die Kinderrechtsbeauftragte Lwowa-Belowa. - SPUTNIK/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Internationale Strafgerichtshof sucht Wladimir Putin per Haftbefehl.
  • Als Reaktion darauf eröffnen jetzt russische Ermittler ein Verfahren.
  • Die Ermittlungen sichten sich auch gegen den Chefankläger.

Wegen des Haftbefehls gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin hat die russische Justiz nun ihrerseits ein Strafverfahren gegen die Richter des Internationalen Strafgerichtshofs eingeleitet.

Der Vorwurf laute auf vorsätzlich illegale Inhaftierung und Vorbereitung eines Angriffs auf einen gegen Strafverfolgung geschützten Vertreter eines ausländischen Staats, hiess es am Montag in einer Mitteilung des nationalen Ermittlungskomitees. Die Ermittlungen richten sich auch gegen Chefankläger Karim Ahmed Khan.

Kreml nimmt Haftbefehl «gelassen» zur Kenntnis

Der Gerichtshof mit Sitz in Den Haag hatte am Freitag Haftbefehl gegen Putin wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen – erstmals gegen den Präsidenten einer Atommacht. Die Ermittler machen den Kremlchef für die Verschleppung von Kindern von besetztem ukrainischen Gebiet auf russisches Territorium verantwortlich.

Ukraine-Krieg Putin Belarus
Wladimir Putin führt nun seit über einem Jahr Krieg gegen die Ukraine. - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Gavriil Grigorov

Russland behauptet, die Kinder vor Kampfhandlungen in Sicherheit gebracht zu haben. Russland erkennt das Gericht nicht an, ebenso wie die USA und China. Insgesamt haben mehr als 120 Staaten das Statut ratifiziert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am Montag, der Kreml habe den Haftbefehl gegen Putin «gelassen» zur Kenntnis genommen. Dagegen drohte Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew damit, den Internationalen Strafgerichtshof in den Niederlanden mit Hyperschallraketen zu beschiessen.

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