In Russland sollen rund 300'000 Männer zwangsrekrutiert worden sein. Medienberichten zufolge protestieren viele ihrer Frauen nun mit Blumenniederlegungen.
Niedergelegte Blumen Blut
Aktuell soll es in Russland vermehrt zu Protesten durch Blumenniederlegungen kommen. (Symbolbild) - keystone

Ehefrauen der für den Krieg gegen die Ukraine mobilisierten Russen haben Medienberichten zufolge unter anderem mit Blumenniederlegungen an Soldatenfriedhöfen gegen den weiteren Einsatz ihrer Männer protestiert.

«Frauen für Frieden»

«Unser Präsident hat das Jahr 2024 zum Jahr der Familie deklariert, doch unsere Familien, nämlich die der Mobilisierten, zählen wahrscheinlich nicht als Bürger Russlands», zitierte das oppositionelle Internetportal Sota am Samstag die Klage einer Beteiligten. Dazu veröffentlichte das Medium auf seinem Telegram-Kanal Bilder der Protestaktionen.

Demnach legten Frauen auf dem Marsfeld in St. Petersburg rote Nelken am Ewigen Feuer mit dem Spruchbund «Frauen für Frieden» nieder. In Moskau sind Angehörige vor dem Gebäude des Generalstabs zu sehen. Auf Plakaten fordern sie die Rückholung ihrer Ehemänner von der Front.

Zwangsrekrutierungen entgegen Versprechen

Im Herbst 2022 hatte Russlands Präsident Wladimir Putin nach einer Reihe von Niederlagen seiner Armee in der Ukraine entgegen seinem Versprechen, keine einfachen Bürger am Krieg zu beteiligen, offiziell rund 300'000 Männer einziehen lassen. Bis heute sind viele davon an der Front.

In den letzten Wochen hat sich der Protest dagegen bei den Angehörigen verstärkt. Sie fordern eine Demobilisierung der zwangsrekrutierten Soldaten. Wegen der scharfen Zensur in Russland und der Verfolgung von Kriegsgegnern ist aber unklar, wie gross die Protestbewegung ist. An der Aktion am Samstag nahmen den Bildern zufolge nur wenige Frauen teil.

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