Gute Nachrichten aus Afrika: Ruanda will bis zu 30'000 Migranten aus Libyen, dem Hauptausgangspunkt für Mittelmeer-Flüchtlinge, im eigenen Land unterbringen.
Die meisten afrikanischen Flüchtlinge versuchen von Libyen aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.
Die meisten afrikanischen Flüchtlinge versuchen von Libyen aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bis zu 30'000 Menschen will die Regierung Ruandas aufnehmen.
  • Das Land könne nicht schweigen, wenn Menschen misshandelt werden.
  • Migranten aus Libyen und Nigeria werden immer wieder als Sklaven verkauft.

Ruanda will bis zu 30 000 afrikanische Migranten aufnehmen, die in Libyen unter unmenschlichen Umständen leben oder gar als Sklaven gehalten werden. Die Ankündigung vom Donnerstag kam nur wenige Tage nach einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN, der zeigte, wie Migranten aus Nigeria in Libyen als Sklaven verkauft worden waren.

Ruanda könne nicht schweigen, «wenn Menschen misshandelt oder wie Vieh verkauft werden», sagte die Aussenministerin des ostafrikanischen Landes, Louise Mushikiwabo.

Libyen ist der Hauptausgangspunkt für Flüchtlinge, die von Afrika aus versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. «Unsere Tore sind weit offen», sagte die Ministerin. Ruanda sei ein kleines Land, aber es werde sich Platz finden lassen, sagte sie. Ruanda hat rund 12 Millionen Einwohner. Rund 23 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda sind Flucht und Vertreibung für viele Ruander aber kein Fremdwort.

Die Afrikanische Union hatte am Dienstag eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt. UN-Generalsekretär António Guterres reagierte mit Entsetzen auf die Berichte. In Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi Chaos. Drei Regierungen und unzählige Milizen kämpfen im ganzen Land um die Macht.

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