Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, fordert Europa auf den Rohingya in Myanmar zu helfen. Er bezeichnet das Vorgehen gegen die muslimische Minderheit in Myanmar als Völkermord.
Der 73-jährige Rodrigo Duterte sorgt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen.
Der 73-jährige Rodrigo Duterte sorgt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte bezeichnet das Vorgehen Myanmars gegen die Rohingya als Völkermord.
  • Er ruft die internationale Gemeinschaft zur Mithilfe auf: Europa soll 700'000 Rohingya aufnehmen, fordert Duterte.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat Europa aufgefordert, sich an der Aufnahme von mehr als 700’000 muslimischen Flüchtlingen aus Myanmar zu beteiligen. In einer Rede vor Bauern am Donnerstagabend bezeichnete der Staatschef das Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya im ehemaligen Birma als «Völkermord». Die internationale Gemeinschaft müsse mehr zu ihrem Schutz unternehmen.

Duterte erklärte sich bereit, auf den Philippinen Flüchtlinge aufzunehmen. «Ich habe Mitleid mit diesen Leuten», sagte Duterte. «Aber wir müssen uns diese Aufgabe mit Europa teilen.»

Menschenrechtsverletzer tritt für Menschlichkeit ein

Derzeit lebt die grosse Mehrheit der Flüchtlinge unter katastrophalen Umständen in Myanmars Nachbarland Bangladesch. Nur wenige haben in anderen Ländern Unterschlupf gefunden. Im überwiegend buddhistischen Myanmar geht das Militär teils mit grosser Brutalität gegen die Rohingya vor. Begründet wird dies mit der Bekämpfung von Terrorismus.

Duterte steht selbst wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik. Auf den Philippinen gehen die Sicherheitskräfte äusserst hart gegen echte und vermeintliche Drogenkriminelle vor. Dabei wurden schon mehrere Tausend Menschen getötet.

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