Rio de Janeiro ehrt ermordete Stadträtin mit Statue
Mehr als vier Jahre nach dem Mord an Marielle Franco ist in Rio de Janeiro eine Statue zu Ehren der prominenten Stadträtin errichtet worden. «Es ist ein historischer Tag, ein Tag der Erinnerung, ein Tag, um unserem Schmerz und unserem Kampf eine neue Bedeutung zu geben», zitierte das brasilianische Nachrichtenportal «G1» Marielles Schwester Anielle Franco am Mittwoch (Ortszeit).

Das Wichtigste in Kürze
- Franco galt als Shootingstar der brasilianischen Linken und wurde am 14.
März 2018 in ihrem Auto erschossen. Als Stadträtin der Partei PSOL engagierte sie sich gegen Gewalt und Korruption in den Elendsvierteln von Rio de Janeiro. Damit brachte sie offenbar die mächtigen Verbrechersyndikate der Millionenmetropole gegen sich auf. Diese rekrutieren sich aus aktiven und ehemaligen Polizisten, Feuerwehrleuten und städtischen Beamten, verfügen über gute Verbindungen in die Lokalpolitik und kontrollieren grosse Teile der Favelas von Rio. Später wurde über mögliche Verbindungen zwischen den Mördern und der Familie des rechten Staatspräsidenten Jair Bolsonaro spekuliert.
Francos Familie war bei der Einweihung der lebensgrossen, 175 Zentimeter hohen Bronze-Statue im Zentrum von Rio dabei - dort, wo das spätere Mordopfer sich einst mit seinen Wählern unterhalten hatte. Am Mittwoch wäre Marielle Franco 43 Jahre alt geworden. Die Statue zeigt sie lachend und mit erhobener Faust.