Der umstrittene Regierungschef Joseph Muscat aus Malta besuchte samstags den Papst im Vatikan.
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Der Premierminister von Malta Joseph Muscat (dritter von rechts) bei der Privataudienz mit Papst Franziskus in der Vatikanstadt am 7. Dezember 2019. - Keystone/Vatikanische Medien
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Regierungschef von Malta, Joseph Muscat besuchte Papst Franziskus im Vatikan.
  • Medienschaffende durften wie üblich nicht dabei sein. Weitere Details sind nicht bekannt.

Papst Franziskus hat Maltas (noch) amtierenden Regierungschef Joseph Muscat zu einer «strikt privaten» Audienz im Vatikan empfangen. Muscat erschien zum Treffen am Samstag in Begleitung seiner Frau und anderer Verwandter, wie der Vatikan mitteilte.

Journalisten waren – wie sonst üblich – nicht zugelassen. Weitere Details wurden nicht bekannt. Vor der Audienz hatten 22 maltesische Akademiker in einem Brief an den Papst gefordert, Muscat nicht zu empfangen.

Audienz vor dem Rücktritt abgemacht

Die Audienz sei schon geplant gewesen, bevor Muscat vergangene Woche seinen Rücktritt für den 12. Januar 2020 ankündigte. Zuvor hatte es um die Ermordung der regierungskritischen Bloggerin vor mehr als zwei Jahren weitere Festnahmen möglicher Hintermänner gegeben.

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Menschen protestieren gegen die Regierung in der Hauptstadt von Malta am 1. Dezember 2019. - keystone

Auch mehrere Regierungsmitglieder traten zurück, darunter auch Muscats damaliger Stabschef Keith Schembri. Mit dem Gang der Ermittlungen werde der von ihm versprochenen Gerechtigkeit in dem Fall Genüge getan, erklärte Muscat seine Rücktrittsankündigung.

Mord an Journalistin in Malta 2017

Caruana Galizia war im Oktober 2017 mit einer Autobombe in der Nähe ihres Hauses in die Luft gesprengt worden. Sie hatte in ihrem Blog Korruption und Vetternwirtschaft in Politik und Wirtschaft von Malta angeprangert. Sie recherchierte zu den sogenannten «Panama Papers».

Muscat war am Freitag in Rom eingetroffen. Eine Rede auf der Mittelmeerkonferenz MED 2019 sagte er aber in letzter Minute ab. Die Familie der Journalistin und viele Bürger des EU-Landes fordern, dass Muscat sofort zurücktritt. Es herrscht ein grosser Vertrauensverlust in die Regierung.

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