Die international anerkannte Regierung des Jemen hat mit Unabhängigkeitskämpfern aus dem Süden des Landes ein Abkommen zur Machtteilung unterzeichnet.
Kronprinz Mohammed bin Salman (links) und Präsident Hadi
Kronprinz Mohammed bin Salman (links) und Präsident Hadi - Saudi Royal Palace/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Zeremonie in Riad Abkommen unterzeichnet.

Präsident Abedrabbo Mansur Hadi und der Anführer des Übergangsrats des Südens (STC), Aidarus al-Subeidie, nahmen am Dienstag an einer Zeremonie in der saudiarabischen Hauptstadt Riad teil. «Dieses Abkommen wird eine neue Phase der Stabilität im Jemen einleiten», sagte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.

Nach Angaben von Behördenvertretern und Berichten saudiarabischer Medien soll der Übergangsrat des Südens (STC) mehrere Ministerien erhalten. Der UN-Sondergesandte für Jemen, Martin Griffiths, gratulierte beiden Seiten zu dem Abkommen. Die Unterzeichnung sei «ein wichtiger Schritt für unsere gemeinsamen Bemühungen, eine friedliche Lösung des Konflikts im Jemen voranzutreiben», erklärte er.

Die hinter dem STC stehenden Unabhängigkeitskämpfer aus dem Südjemen hatten im August nach tagelangen Kämpfen gegen Regierungstruppen unter anderem den Präsidentenpalast in Aden erobert. Die Kämpfe offenbarten Risse innerhalb der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, welche die Regierung im Krieg gegen die Huthi-Rebellen im Norden unterstützt. Unter Vermittlung von Saudi-Arabien fanden in den vergangenen Wochen indirekte Gespräche in der saudiarabischen Stadt Dschiddah statt.

Die im Südjemen gelegene Hafenstadt Aden ist seit Januar 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung Hadis. Der Präsident war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von den Huthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich mittlerweile allerdings im Exil in Saudi-Arabien.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen Hadis und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden war in den vergangenen Monaten eine andere: Dort kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen Separatisten, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpfen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.

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