Simbabwes Regierung verurteilt ein Stipendienangebot für LGBTQ-Studenten.
Simbabwe
Menschen in der Hauptstadt von Simbabwe, Harare, am 22. Dezember 2023. EPA/AARON UFUMELI - Keystone

Die Regierung in Simbabwe hat ein Stipendienangebot für Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft als «teuflischen Versuch» bezeichnet, junge Menschen zu sexuellem Fehlverhalten zu verführen. Homosexualität sei «rechtswidrig, unchristlich, anti-simbabwisch und unafrikanisch», teilte Vize-Präsident Constantino Chiwenga in der Nacht zum Freitag mit.

Die Regierung reagierte auf eine Anzeige der Organisation «Gays and Lesbians of Zimbabwe» (GALZ), die Hochschulstipendien für Studenten anbietet, die sich als Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft identifizieren. Die Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und andere nicht-heterosexuelle Menschen.

Vorwurf einer «finsteren Verschwörung»

Die Stipendien seien «eine finstere, hinterhältige Verschwörung», um junge Menschen zu «abscheulichen» sexuellen Praktiken zu rekrutieren hiess es in der Regierungsmitteilung. Das Stipendien-Angebot sei rechtswidrig und kriminell und ein grober Verstoss gegen Simbabwes Werte als christliche Nation sagte Chiwenga. Die Regierung werde nicht zögern geeignete Massnahmen zum Schutz und zur Verteidigung nationaler Werte zu ergreifen hiess es weiter.

In dem 17-Millionen-Einwohner-Land im südlichen Afrika ist die gleichgeschlechtliche Ehe verfassungsrechtlich verboten. Diskriminierung, Gewalt und Belästigung homosexueller Menschen sind weitverbreitet.

Auch in zahlreichen anderen afrikanischen Ländern werden Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft gesetzlich diskriminiert und strafrechtlich verfolgt. Laut Human Rights Watch liegen 33 der 69 Länder, die Homosexualität verbieten, in Afrika. In Mauretanien, Somalia und im Norden Nigerias gilt nach Angaben des internationalen Verbandes ILGA die Todesstrafe für Homosexualität.

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