In der Zentralafrikanischen Republik geraten nun auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ins Visier bewaffneter Rebellen. Die Ärzte ohne Grenzen gaben am Mittw
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UN-Blauhelm-Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zentralafrika ist ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation getötet worden.
  • Bewaffnete Rebellen haben einen Arzt bei einem Überfall durch Schüsse tödlich verletzt.
  • Er war für «Ärzte ohne Grenzen» im Einsatz.

Er starb nach einem Überfall auf einen Bus in der Nähe der Stadt Grimari an seinen Verletzungen, bei dem am Montag auch weitere Insassen durch Schüsse getroffen und schwer verletzt wurden.

Auch Hilfsorganisations-Büros ausgeraubt

In der Stadt Bouar nordwestlich der Hauptstadt Bangui waren laut der Organisation World Vision in der Nacht vor dem Wahltag am vergangenen Sonntag mindestens vier Büros von Hilfsorganisationen angegriffen und beraubt worden.

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zentralafrikanische republik - Keystone

Die Organisation, die bei dem Überfall unter anderem zwei Motorräder verlor, nahm danach die Arbeit in ihrem Hauptstadtbüro nur mit dem nötigsten Personal wieder auf. «Die Aktivitäten der Hilfsorganisation in den Provinzen bleiben so lange auf Eis gelegt, bis die Sicherheitslage eine Rückkehr der Mitarbeiter in die Ortschaften erlaubt», teilte World Vision in einer Erklärung mit.

Zentralafrika kommt nicht zur Ruhe

In dem afrikanischen Binnenstaat wurden inmitten eines bewaffneten Konflikts ein neuer Präsident und ein neues Parlament bestimmt. Dabei kam es auch zu Übergriffen bewaffneter Rebellen. Ärzte ohne Grenzen behandelten mehr als 60 Verletzte nach Kämpfen und neu aufgeflammter Gewalt im Zusammenhang mit den Wahlen. «Allein in Bossangoa im Norden des Landes kamen zwischen dem 21. und 28. Dezember mehr als 50 Kriegsverletzte im Krankenhaus an, mindestens zwölf weitere in der Stadt Bambari sowie fünf Verletzte in der Hauptstadt Bangui», so die Organisation.

Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo
Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo - AFP/Archiv

Das Land verfügt über reiche Mineralienvorkommen, ist aber trotzdem verarmt und seit Jahren von Konflikten und Umstürzen gebeutelt. Eine Allianz von Rebellen lieferte sich in den vergangenen Tagen Kämpfe mit Sicherheitskräften und UN-Soldaten. Ruanda und Russland schickten jüngst Truppen und Militärberater in das Land. Die Rebellen-Allianz wird laut der UN-Mission Minusca von Ex-Präsident François Bozizé unterstützt und hatte zum Ziel, den Wahlprozess in dem Land mit rund 4,7 Millionen Einwohnern zu stoppen. Bozizés Kandidatur wurde vom Verfassungsgericht zurückgewiesen. Als stärkster Oppositionskandidat trat Ex-Regierungschef Anicet-Georges Dologuélé an. Die Wahlergebnisse lagen auch Tage nach der Abstimmung noch nicht vor.

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