Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor internationalem Publikum in Moskau seine Teilnahme am Weltklimagipfel COP26 in Glasgow bestätigt. Allerdings sei das Format wegen der Lage um die Corona-Pandemie noch nicht klar - also, ob er persönlich anreist oder nur per Video zugeschaltet wird. Das sagte der 69-Jährige am Mittwoch in Moskau auf der russischen Energiewoche. Wegen der vielen Mitreisenden in einer solchen Delegation sei es wichtig, Fragen der Gesundheit im Blick zu behalten.
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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gipfel, der als entscheidend für den Kampf gegen die Erderwärmung gilt, ist vom 31.

Oktober bis 12. November angesetzt. «Ich habe wegen der Lage um diese Pandemie noch keine Entscheidung getroffen. Aber in jedem Fall werde ich an der Arbeit dort teilnehmen», sagte Putin. Der Kremlchef erinnerte daran, dass es zuletzt in seinem Umfeld eine Vielzahl von Coronafällen gegeben habe, weshalb er auch in Quarantäne war. Er gehe davon aus, dass er selbst bisher durch den russischen Impfstoff Sputnik V vor dem Virus geschützt worden sei.

In Fragen des Klimaschutzes liegt Russland im Vergleich zu anderen Staaten weit zurück. Der Anteil an erneuerbaren Energien liegt bei einem Prozent. Putin hatte zuletzt auch mit Blick auf die Gaskrise und die hohen Energiepreise der EU eine verfehlte Klimapolitik vorgeworfen. Vor Experten sagte er, dass die Bedeutung von Öl und Kohle zwar künftig sinken werde, aber Gas als Überbrückung bis zu einer Klimaneutralität unentbehrlich sei. Gas werde wichtiger, sagte er. Russland sieht auch die CO2-Besteuerung in der EU kritisch.

Unklar ist wegen der Corona-Pandemie auch, ob Putin zum G20-Gipfel der Industrie- und Schwellenländer am 30. und 31. Oktober nach Rom reist. Es wäre Gelegenheit für ein neues Treffen mit US-Präsident Joe Biden - nach ihrem ersten Gipfel im Sommer in Genf. Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington ist wegen einer Vielzahl von Konflikten und Sanktionen gespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Zu Gesprächen über weitere Kontakte hielt sich auch Victoria Nuland, Staatssekretärin im US-Aussenministerium für politische Angelegenheiten, in Moskau auf. Russland und die USA verhandeln ausserdem in Genf seit Monaten über eine neue atomare Abrüstungsinitiative und andere Fragen der Zusammenarbeit. Putin beklagte am Mittwoch, dass nach dem Ausstieg der USA aus mehreren Abkommen ein neuer Rüstungswettlauf begonnen habe.

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