Ein Spielfilm aus dem Kriegsalltag hat sich zum Publikumsrenner im Jemen entwickelt. Der junge Filmemacher ist vom Erfolg seines Werks selbst überrascht.
Kinder, die aus der Küstenstadt al-Hudaida im Jemen vertrieben wurden, stehen vor einer notdürftig zusammengezimmerten Unterkunft.
Kinder, die aus der Küstenstadt al-Hudaida im Jemen vertrieben wurden, stehen vor einer notdürftig zusammengezimmerten Unterkunft. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen hat sein ein Spielfilm aus dem Kriegsalltag zum Publikumsrenner entwickelt.
  • Der Film befasst sich mit den Problemen im Jemen – wie Kämpfe und Stromausfälle.

Ein Spielfilm aus dem Kriegsalltag hat sich zum Publikumsrenner im Jemen entwickelt. Der junge Filmemacher Amr Jamal ist vom Erfolg seines Werks selbst überrascht. «Wir haben das nicht erwartet», sagte Jamal. Der Film «Zehn Tage vor der Hochzeit» beschreibt die Probleme, mit denen ein Mann und seine Braut zu kämpfen haben: keine Infrastruktur, Kämpfe, Stromausfälle. Es ist der erste seit Jahren im Jemen produzierte Spielfilm.

Regisseur Jamal schrieb das Drehbuch in 16 Wochen, die Dreharbeiten dauerten sechs Monate. «Wir wollten die humanitäre und soziale Situation im Jemen in dieser schlimmen Zeit zeigen», sagte Jamal. Die gleichen Probleme, die im Film beschrieben werden, verfolgten auch das Filmteam, fügte er hinzu. So machte es Störungen im Telefonnetz schwierig, mit den Schauspielern und der Filmcrew zu planen.

Bis zu acht Vorstellungen pro Tag ausverkauft

Doch das Publikum kommt in Scharen: Bis zu acht Vorstellungen pro Tag waren in der südlichen Stadt Aden ausverkauft. «Sogar während der Dreharbeiten haben uns die Menschen auf der Strasse Getränke angeboten», erzählt Jamal. Die Filmemacher wollen ihr Werk nun auch in anderen Städten im Jemen und im Ausland zeigen. Der Erfolg zeige, dass Menschen auch in den Kriegstrümmern Freude finden können.

Im Jemen kämpft die international anerkannte Regierung gegen die Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens und auch die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis bombardiert Stellungen der Huthis aus der Luft. Für die UN ist der Jemen «die schlimmste humanitäre Krise der Welt». 22 Millionen Menschen, drei Viertel der Bevölkerung, brauchen humanitäre Hilfe, sieben Millionen haben nicht genug zu essen.

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