Am Sonntag fanden in Ecuador die Präsidentschaftswahlen statt. Ersten Prognosen zufolge liegt die Linkspolitikerin Luisa González vorne.
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Präsidentschaftskandidatin Luisa González von der politischen Bewegung Bürgerrevolution spricht nach der Schliessung der Wahllokale. - sda - Keystone/AP/Carlos Noriega
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Ecuador fanden am Sonntag Präsidentschaftswahlen statt.
  • Überschattet wurden diese von dem Mord an Fernando Villavicencio.
  • Der Oppositionspolitiker wurde vor zehn Tagen auf einer Wahlveranstaltung erschossen.

Überschattet von dem Mord an einem Kandidaten und unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, hat Ecuador über einen neuen Präsidenten abgestimmt. Ersten Prognosen vom Sonntagabend zufolge lag die Linkspolitikerin Luisa González vorne. Die Politiker stammt aus dem Lager des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007 bis 2017). Gefolgt wurde sie von dem Bananen-Unternehmer Daniel Noboa und dem Journalisten Christian Zurita.

Es zeichnete sich aber schon eine Stichwahl zwischen González und Noboa ab, die am 15. Oktober ansteht. Dazu kommt es, wenn keiner der Präsidentschaftskandidaten die absolute Mehrheit oder mindestens 40 Prozent der Stimmen erhält. Insgesamt bewarben sich acht Kandidaten um das höchste Amt.

Zehn Tage nach Mord an Villavicencio

Der deutschstämmige frühere Vizepräsident Otto Sonnenholzner erkannte früh seine Niederlage an. Neben dem Staatsoberhaupt standen auch die Abgeordneten der Nationalversammlung des 17 Millionen-Einwohner-Landes zur Wahl. Zudem standen zwei Volksentscheide zu Ölförderung im Amazonasgebiet und Bergbau in den Nebelwäldern in der Nähe von Quito zur Abstimmung.

Rund zehn Tage nach der Ermordung des Oppositionskandidaten Fernando Villavicencio war die Lage zwar ruhig, aber sehr angespannt. Dies teilte der politische Analyst Andrés González der Deutschen Presse-Agentur mit. «Die Wahlen sind jetzt plötzlich eine gefährliche Veranstaltung, es herrscht ein Klima der Angst. Es war noch nie so, dass man sich fürchten musste, wenn man in ein Wahllokal geht.»

Mit Schussweste zum Wahllokal

Kandidaten gingen mit kugelsicheren Westen und umringt von Sicherheitskräften zum Wählen. Das Militär zeigte mit Zehntausenden Soldaten in den Strassen und in Wahllokalen verstärkte Präsenz.

Der Oppositionspolitiker Villavicencio, dessen Name immer noch auf den Wahlzetteln stand, war vor eineinhalb Wochen nach einer Wahlkampfveranstaltung erschossen worden. Die Regierung machte organisiertes Verbrechen für die Tat verantwortlich.

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