Während Imran Khan auf dem Weg zu einem Gerichtstermin war, haben Polizisten sein Wohnhaus auf der Suche nach Waffen gestürmt.
Pakistanische Sicherheitsbeamte stehen Wache
Pakistanische Sicherheitsbeamte stehen Wache, als der ehemalige Premierminister Imran Khan vor Gericht erscheinen soll, Islamabad, Pakistan, 18. März 2023. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die pakistanische Polizei hat im Haus des ehemaligen Premiers nach Waffen gesucht.
  • Dabei wurden sie von Anhängern Khans beschossen.

Die Polizei hat in der pakistanischen Millionenstadt Lahore am Samstag das Wohnhaus des ehemaligen Premierministers Imran Khan auf der Suche nach Waffen gestürmt. Anhänger des 2022 abgesetzten Politikers und ehemaligen Cricket-Stars beschossen die Beamten vom Dach aus, wie die Polizei mitteilte. Khan befand sich zu dem Zeitpunkt nicht im Haus, sondern auf dem Weg in die Hauptstadt Islamabad zu einem Gerichtstermin. Mindestens 65 Khan-Unterstützer seien festgenommen worden, sagte der Polizeichef der Provinz Punjab, Usman Anwar.

Die Polizei hatte einen Durchsuchungsbefehl eines örtlichen Gerichts gehabt, nachdem es Berichte über Waffen in dem Haus gegeben habe, sagte Amir Mir, der Informationsminister der Provinz Punjab. Der 70-jährige Khan hatte sich zuvor etwa eine Woche lang in dem Haus verschanzt, um einer Festnahme zu entgehen. Dabei kam es zu Zusammenstössen zwischen der Polizei, die einen Haftbefehl durchsetzen wollte, und Anhängern des Ex-Premiers.

Immer wieder Vorwürfe gegen Khan

Seit seiner Absetzung bringt die pakistanische Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor. Er muss sich mittlerweile in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten – unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Aufforderungen, vor Gericht zu erscheinen, ignorierte er mehrfach. Er begründete dies damit, dass es Drohungen gegen ihn gebe.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Die Opposition warf ihm Missmanagement in der Wirtschaft vor. Khan hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Massenprotesten und Neuwahlen in dem Land aufgerufen. Bei einer Demonstration im November wurde ihm von einem Attentäter ins Bein geschossen.

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